"Ich hätte irgendwie den ersten Satz gewinnen müssen", analysierte Melzer. "Er hat da zwar sehr gut serviert, wenn er musste, war aber ansonsten sehr passiv. Allerdings hat er ab dem zweiten Satz gezeigt, wozu er fähig ist und völlig verdient gewonnen."
Nach dem 5:5 im ausgeglichenen ersten Satz zeigte der 21-jährige Murray fast perfektes Tennis und gewann bis zur 5:1-Führung im dritten Satz 13 von 14 Games. Im dritten Durchgang kam Melzer mit sehenswerten Punkten noch einmal etwas näher, hatte aber am Ende neuerlich klar das Nachsehen.
Murray erlaubte sich nur zehn Fehler
An der Taktik lag es nicht: Der Deutsch-Wagramer versuchte, viel Druck auszuüben und Murray immer wieder in Bedrängnis zu bringen, vor allem auch bei dessen zweitem Aufschlag. Dies gelang ihm insgesamt nicht oft genug. "Man muss gegen ihn die Punkte schon perfekt vorbereiten, er ist in der Defensive enorm stark und zudem sind auch einige Bälle irgendwie noch reingekommen." Nach der 100 Minuten dauernden Partie standen bei Murray gerade einmal zehn Fehler zu Buche.
Im vierten Duell mit dem Weltranglisten-Vierten aus Dunblane blieb Melzer erstmals ohne Satzgewinn. Allerdings waren auch die Bedingungen deutlich langsamer als zum Beispiel noch in New York, wo Melzer den Schotten über fünf Sätze gefordert hatte. "Er hat seitdem natürlich auch große Fortschritte erzielt", lobte Melzer seinen Kontrahenten.
"Heute war er einfach zu stark"
Die Turnierbilanz des ÖTV-Spielers fiel durchwachsen aus: "In den ersten beiden Partien war ich vor allem mental stark, obwohl ich nicht mein bestes Tennis gezeigt habe. Heute war er einfach zu stark", gestand Melzer, der den Schotten für den weiteren Turnierverlauf zum engsten Favoritenkreis zählt. "Für mich sind Roger Federer, Rafael Nadal und Andy die Titelkandidaten."
Melzer steht in Melbourne noch im Mixed-Doppel mit seiner slowakischen Freundin Dominika Cibulkova im Einsatz. Danach wartet auf den Weinviertler ein straffes Programm mit Einsätzen in Zagreb, Rotterdam, Marseille, Dubai und dem Davis-Cup-Duell gegen Deutschland.
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