Die Linzer SPÖ-Fraktion wehrt sich gegen diese Entscheidung der ÖVP. "In Gmunden fehlen alle universitären Strukturen, angefangen von einer Bibliothek bis hin zu Studentenwohnplätzen. Grundsätzlich fehlt fast alles, was eine Universitätsstadt ausmacht", streut der Linzer Stadtrat Klaus Luger der Traunseegemeinde keine Rosen: "Ein bestehender Töpfermarkt ist ein ziemlich dürftiges Entscheidungskriterium."
90 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Für die vierzig Studierenden sei tägliches Pendeln problematisch: Immerhin beträgt laut Luger die Fahrzeit von Linz nach Gmunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln rund 90 Minuten. Damit sie um 9 Uhr dort sein können, müssten die Keramikstudenten bereits um 7 Uhr in Linz abfahren.
"Auf europäisches Niveau bringen"
Als Chance, das Keramik-Institut auf europäisches Niveau zu bringen, verteidigt hingegen Kunstuni-Rektor Reinhard Kannonier die ungewöhnliche Verbannung einer Studienrichtung ins Salzkammergut. Kannonier: "Mir ist klar, dass die Umstellung für die Studenten sehr schwierig sein wird. Aber wir haben für die Keramik einen Investitionsbedarf von 80.000 Euro für neue Brennöfen und Ähnliches. Geld, das wir nicht haben. Das Budget der Kunsthochschule beträgt 13 Millionen Euro, laut dem Rektor betragen aber die Personalkosten mehr als 85 Prozent."
Umzug frühestens im Herbst
Wann die Keramikkünstler ins ungeliebte Exil am Traunsee auswandern müssen, steht derzeit aber noch nicht ganz fest. Kannonier: "Die Stadt Gmundnen hat uns zwei oder drei verschiedene Standorte angeboten. Der Umzug findet frühestens im Herbst statt." An weitere Auslagerungen von Studienzweigen sei jedenfalls nicht gedacht.
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