Auf dem in Anbetracht der Überlegenheit Rieschs sehr guten zweiten Platz landete die zur ÖSV-Teamleaderin aufgestiegene Kathrin Zettel (+1,15 Sekunden), die sich von den Magenproblemen, die sie in den vergangenen Tagen stark behindert hatten, gut erholt zu haben scheint. Dritte wurde die Finnin Tanja Poutiainen mit einem Riesenabstand von 1,77 Sekunden.
Führung in den Weltcup-Wertungen
Die 24-jährige Riesch, die bereits nach dem ersten Durchgang einen Vorsprung von 1,29 Sekunden auf die Halbzeitzweite Zettel gehabt hatte baute damit auch die Weltcupführungen aus, im Slalom hat sie nun 160 Zähler Vorsprung auf die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, im Rennen um die Große Kristallkugel 85 auf Poutiainen. Vonn und die Schwedin Anja Pärson belegten am Sonntag ex aequo den vierten Platz, wobei sich Vonn mit Laufbestzeit noch von 18 auf 4 katapultierte.
"Es läuft wie am Schnürchen"
"Das ist eine halbe Ewigkeit", hatte ÖSV-Damencheftrainer Herbert Mandl nach dem ersten Lauf von Riesch gemeint. Im Finale legte die Rennläuferin aus Garmisch-Partenkirchen dann einen halben Sicherheitslauf hin, der aber immer noch die dritte Laufzeit bedeutete: "Da habe ich nicht mehr alles riskiert, weil ich so einen großen Vorsprung hatte", sagte die einstige Speed-Spezialistin Riesch. "Es läuft einfach wie am Schnürchen, ich habe einfach ein Mega-Selbstvertrauen im Moment. Ich fahre einfach drauf los, das Schwung-Timing passt." Auch kleine Fehler bringen Riesch nicht aus der Ruhe, so korrigierte sie im ersten Lauf eine Rücklage, ohne Speed zu verlieren.
Zettel zweimal Zweitbeste
Zweimal die zweitbeste Laufzeit brachte Zettel ins Ziel. "Der erste war solide, nicht am Limit. Der zweite war auch nicht perfekt. Aber ich bin sehr zufrieden heute, darauf kann ich aufbauen", sagte die Niederösterreicherin, die nach einer Magenerkrankung noch unter Müdigkeit und Schwäche litt, sich aber körperlich besser als noch beim Riesentorlauf am Samstag (Elfte) fühlte. Nach einiger Tüftelei scheint sie auch den richtigen Schuh gefunden zu haben, auf dem Semmering, in Zagreb und nun in Marburg waren es jeweils andere gewesen, die sie trug. "Sicher kann das auch in die Hose gehen, aber man muss was riskieren, sonst wird man nicht schneller. Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt."
Die zweifache Saisonsiegerin im Riesentorlauf wartet damit weiter auf den ersten Slalomsieg ihrer Karriere, angeklopft hätte sie aber nun bereits öfters. "Ich habe auch viel Zeit in das Slalomtraining investiert. Ich würde sagen, das war heute eine Kampfansage in Richtung WM", meinte die Niederösterreicherin selbstbewusst. "Normalerweise bin ich keine, die sich selbst Druck macht. Aber heute traue ich mich das zu sagen."
Kirchgasser nicht ganz zufrieden
Nicht ganz zufrieden war Michaela Kirchgasser mit ihrem siebenten Platz, aber wichtig ist ihr, dass sie endlich ein anständiges Resultat zu Buche stehen hat. "Ich bin froh, dass ich den ersten Lauf einmal runtergebracht und die guten Trainingsleistungen umgesetzt habe. Es ist weit besser als zuletzt und Top Ten, das passt", sagte die Salzburgerin. Die weiteren Österreicherinnen waren im Finale nicht dabei. Carmen Thalmann (41.), Anna Fenninger (45.), Elisabeth Görgl (53.) und Karin Hackl (65.) verpassten die Qualifikation für den zweiten Durchgang klar, Bernadette Schild, Katrin Triendl und Verena Höllbacher schieden gar aus.
Der Damen-Weltcup macht nun in Österreich Station, in Altenmarkt/Zauchensee steht bereits am Mittwoch das erste von drei Abfahrtstrainings auf dem Programm. Die Super-Kombination geht am Samstag (10.45 Uhr/14.00), die Abfahrt am Sonntag (11.15 Uhr) in Szene. Zettel wird über ein Antreten in der Super-Kombination nach einem weiteren ärztlichen Check entscheiden.
Endergebnis:
1. | Maria Riesch | GER | 1:29,64 Minuten |
2. | Kathrin Zettel | AUT | 1:30,79 |
3. | Tanja Poutiainen | FIN | 1:31,41 |
4. | Lindsey Vonn | USA | 1:31,68 |
. | Anja Pärson | SWE | 1:31,68 |
6. | Frida Hansdotter | SWE | 1:31,86 |
7. | Michaela Kirchgasser | AUT | 1:31,90 |
8. | Sandrine Aubert | FRA | 1:32,35 |
9. | Maria Pietilä-Holmner | SWE | 1:32,39 |
10. | Sandra Gini | SUI | 1:32,48 |
11. | Denise Karbon | ITA | 1:32,61 |
12. | Susanne Riesch | GER | 1:32,99 |
13. | Sarka Zahrobska | CZE | 1:33,26 |
14. | Therese Borssen | SWE | 1:33,44 |
15. | Ana Jelusic | CRO | 1:33,46 |
16. | Karen Persyn | BEL | 1:33,49 |
17. | Rabea Grand | SUI | 1:33,51 |
18. | Kathrin Hölzl | GER | 1:33,53 |
19. | Anna Goodman | CAN | 1:33,56 |
20. | Manuela Mölgg | ITA | 1:33,65 |
21. | Marusa Ferk | SLO | 1:33,79 |
22. | Sanni Leinonen | FIN | 1:33,85 |
23. | Aita Camastral | SUI | 1:33,94 |
24. | Fanny Chmelar | GER | 1:34,03 |
25. | Claire Dautherives | FRA | 1:34,13 |
26. | Nika Fleiss | CRO | 1:34,22 |
27. | Marianne Abderhalden | SUI | 1:34,24 |
Keine weiteren Österreicherinnen im Endklassement!
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