Unruhige Nacht

Hilfe – was tun bei Bettnässen?

Leben
21.05.2010 10:43
Dein Kind erwacht und findet sich einmal mehr in einem nassen Bett wieder. Bettnässen ist eine häufige Störung bei Kindern, die verschiedene Ursachen haben kann. Zweifellos ist der wiederholte nächtliche Zwischenfall jedoch für Kinder und Eltern sehr unangenehm. Hier erfährst du, was du tun kannst, um dem Problem Herr zu werden.

Man schätzt, dass etwa jedes zehnte Kind über fünf Jahren von dem nächtlichen Einnässen, Enuresis nocturna, betroffen ist. Die Ursache ist meist keine organische Erkrankung, sondern eine Wahrnehmungsstörung, bei welcher der Reiz zum Wasserlassen noch nicht wahrgenommen wird. Die Blase eines siebenjährigen Kindes kann etwa 240 ml Flüssigkeit fassen. Nerven in der Blasenwand registrieren die Ausdehnung und senden dann eine Information an das Gehirn, dass ein Gang zur Toilette angesagt ist. Bei Babys wird der Schließmuskel automatisch gelockert, ältere Kinder können den Reflex schon bewusst kontrollieren, auch im Schlaf.

Weitere Ursachen neben der Reizseite können seelische Störungen, unpassende Trinkgewohnheiten oder eine Hormonstörung sein. Letztere ist auch als ADH-Störung bekannt, bei der das Hormon Vasopressin, das eine Hemmung der Harnausscheidung bzw. Urinbildung bei Nacht bewirkt, nicht ausreichend gebildet wird. Für dein Kind ist Bettnässen äußerst unangenehm, besonders dann, wenn es bereits zur Schule geht und bei Freunden übernachten oder auf Schullandwoche fahren soll.

Feststellen der Ursache
Wenn das Bettnässen bei deinem Kind öfter als zwei Mal pro Monat vorkommt, und dein Kind über fünf Jahre alt ist, dann solltest du einen Arzt aufsuchen. Eine gründliche Untersuchung hilft dabei, organische Ursachen wie beispielsweise Harnwegsinfekte oder krankhafte Veränderungen an Nieren oder Blase auszuschließen.

Behandlung
Die Geduld und Unterstützung der Eltern ist sehr wichtig. Dazu gehört auch ein Trink- und Toiletten-Tagebuch. Dabei sollte festgehalten werden, wann und wie viel das Kind trinkt und wann es zur Toilette geht. Das Kind sollte ab drei Stunden vor dem Zubettgehen nur mehr wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Weiters kannst du dein Kind gegen Mitternacht noch einmal aufwecken und zur Toilette schicken. Nutzt das nichts, dann gegen zwei bis drei Uhr noch einmal – über acht bis zwölf Wochen. So kann man die Blase trainieren.

Auch Blasentraining untertags hilft. Hierbei sollte dein Kind nicht jedem Harndrang gleich nachgeben, sondern etwas zuwarten, damit sich die Blase an das Halten größerer Flüssigkeitsmengen gewöhnt. Eine andere Möglichkeit besteht in der Anwendung einer so genannten Klingelhose. Diese gibt ein Alarmsignal ab, wenn ein nasser Tropfen in die Hose gelangt. Das funktioniert bei jedem zweiten Kind, hat allerdings auch eine hohe Rückfallquote. Medikamentöse Behandlung ist auch möglich, allerdings nur unter ärztlicher Anleitung.

Solange dein Kind noch nicht trocken ist
Die richtige Vorbereitung hilft, Bettnässen für die Eltern nicht ganz so unangenehm zu machen und die Folgen schnell zu beseitigen. Eine wasserdichte Unterlage im Bett schützt die Matratze, eine trockene Ersatzunterlage sollte griffbereit sein, ebenso wie ein frisches Leintuch sowie eine zweite Ersatzbettdecke und ein Pyjama. Weiters kannst du auch einen Wäschekorb gleich zum Bett stellen. Ist dein Kind bereits älter, dann kannst du dir ohne weiteres von ihm helfen lassen. Dein Kind darf mitbekommen, dass das Frischmachen des Bettes ein gewisser Aufwand ist.

Weiters sollte der Klogang für dein Kind so angenehm wie möglich sein. Ein Nachttopf neben dem Bett bzw. ein leicht beleuchteter Weg zur Toilette helfen dabei, eventuelle Ängste in der Nacht zu überbrücken. Die Toilette sollte für dein Kind leicht zu erklimmen bzw. zu bedienen sein. Stelle eventuell einen Hocker zum WC, damit auch das kein Problem darstellt.

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(Bild: kmm)



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