Gutachter-Skandal

Die Opfer der Fließband-Gutachter

Oberösterreich
08.12.2008 11:22
Ein erst zehnjähriger Schüler musste mit einem Hinterwandinfarkt ins rettende Linzer Kinderspital geflogen werden: "Der Stress hat ihm das Herz gebrochen", meint seine Mutter. Und eine Waldinger Mama (36) befürchtet jetzt die gleiche Gefahr für ihren Sohn (7): Auch er sei in derselben umstrittenen Expertisen-Fabrik von einer herzlosen Gerichtsgutachterin psychisch verletzt worden.

Wie exklusiv berichtet, ermittelt die Linzer Kripo gegen einen Sachverständigen (44) wegen Verdachts von Falschaussagen, der Kurpfuscherei, des Amtsmissbrauchs und Betrugs. Es gilt die Unschuldvermutung: Der Doktor und seine Privatfirmen sollen Scheidungswaisen und Scheidungspaare derart schnell und schlampig begutachten, dass Kinder und Eltern oft jahrelang unter Fehlurteilen leiden. Jugendbeamte und Familienrichter trauen nämlich den vernichtenden Fließbanddiagnosen mit vorgefertigten EDV-Textbausteinen, obwohl Vergleiche des Vereins Kindergefühle beweisen, dass viele Expertisen über verschiedenste Probanden einander gleichen wie geklont.

So wurde aus einer Waldinger Mutter ein besessener, entfremdender Elternteil, der ein Kind dahingehend manipuliere, dass es seinen Vater nicht mehr sehen wolle. Die Frau glaubt zu wissen, was dahintersteckt: "Nach den vielen Beschwerden über lauter vaterfeindliche Blitzgutachten wollte man ein mutterfeindliches liefern", fühlt sich die Oberösterreicherin als Opfer eines Willkürakts. Und schildert das schlimme Erlebnis ihres Sohnes: "Weil Florian von einer Psychologin angeschrien, genötigt und gezwungen worden sei, zum Vater ins Nebenzimmer zu gehen, habe der Bub noch lange bitterlich geweint. Er konnte nachher nicht zur Schule, sondern musste zum Arzt."

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