RTL in Aspen

Erster Weltcup-Sieg für Französin Tessa Worley

Sport
30.11.2008 16:00
Neues Siegergesicht im Damen-Weltcup: Die Französin Tessa Worley hat am Samstag überraschend den RTL in Aspen (USA) gewonnen. Die 19-Jährige siegte bei schwierigen Bedingungen und Schneefall mit einer Gesamtzeit von 2:12,86 Minuten vor der Finnin Tanja Poutiainen (+0,28 Sekunden) und der Österreicherin Elisabeth Görgl (+0,71). Die Südtirolerin Denise Karbon, die nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte, fiel nach einem kapitalen Fehler im zweiten Lauf auf Rang 15 zurück. Zweitbeste des ÖSV-Teams wurde die Niederösterreicherin Katrin Zettel als Fünfte.

Mit dem Sieg im US-Bundesstaat Colorado beendete Worley eine neunjährige Riesentorlauf-Durststrecke für Frankreichs Skidamen. Die Amerikanerin Lindsey Vonn wurde starke Vierte.

Zahlreiche Stürze
Das Rennen war nach einem Wintereinbruch im Nobelskiort bei großteils dichtem Schneefall geprägt von zahlreichen Stürzen. Während die Italienerin Chiara Costazza (Knöchel) sowie die Spanierin Maria Jose Rienda Contreras (Knie) auf der eisharten Kunstschneepiste dabei Verletzungen erlitten, kam Nicole Hosp nach einem Einfädler und einem Sturz mit einer Muskelzerrung im Kniebereich davon. Schon im ersten Lauf ausgeschieden sind u.a. auch die ÖSV-Läuferinnen Michaela Kirchgasser, Andrea Fischbacher und Stefanie Köhle sowie Manuela Mölgg und der Schweizer Jungstar Lara.

Hosp mit Zwischenbestzeit gestürzt
Die mit der Unglücksnummer 13 fahrende Tirolerin Hosp fädelte im ersten Durchgang bei dichtem Schneetreiben nach Zwischenbestzeit so unglücklich ein, dass sie nach ihrem Sturz zu Fuß ins Ziel humpeln musste. Die Bichlbacherin war 0,16 Sekunden schneller als Halbzeit-Leaderin Denise Karbon aus Südtirol gewesen, als das Malheur passierte.

Laut ersten Informationen des ÖSV hat Hosp bei ihrem Sturz aber keine Bänder- oder Knochenverletzung erlitten. Das ergab eine MRI-Untersuchung im Aspen Valley Krankenhaus. "Es ist nicht so schlimm, keine Knieverletzung im klassischen Sinn", gab ÖSV-Teamärztin Alexandra Reimann Entwarnung. Hosp war sich aber zunächst selbst höchst unsicher, ob sie am Sonntag starten kann. "Das Knie tut weh, aber das ist zu verschmerzen. Ein Slalom-Start muss freilich auch Sinn machen."

Görgl bei Extremwetter mit Glück Dritte
Für Österreichs Ski-Damen rettete Görgl den Tag und das bei Extrem-Bedingungen gefahrene Rennen. Die Steirerin, die ihre beiden Weltcupsiege ebenfalls im Riesentorlauf gefeiert hat, war nach dem ersten Lauf Zweite. Am Ende war sie aber auch mit Platz drei zufrieden, weil Halbzeit-Leaderin Denise Karbon nach einem schweren Fehler nur 15. wurde. "Das war Glück, sonst wäre ich Vierte geworden", gestand Görgl, die nach dem Rennen oberhalb von 2.500 m Seehöhe ebenfalls fix und fertig war. "Unten bin ich ziemlich blau gegangen, aber ich habe gekämpft und die Anweisungen der Trainer gut umgesetzt."

Zettel: "Es war brutal schwer"
Nichts oder nicht viel zu holen war diesmal für Österreichs Sölden-Heldinnen. Andrea Fischbacher schied aus, Sölden-Siegerin und Kontaktlinsen-Trägerin Kathrin Zettel musste sich diesmal mit Platz fünf zufriedengeben. Die Niederösterreicherin hatte im ersten Lauf den neuen Doppeldecker probiert, griff im zweiten aber wieder zum Sölden-Ski. "Es wäre aber auch so nicht viel mehr drin gewesen. Es war unheimlich schwierig zu fahren, hart und eisig. Man musst von oben bis unten kämpfen, es war brutal schwer", schnaufte de Göstlingerin im Ziel. Am Sonntag im Slalom hofft sie auf zwei konstante Läufe. "Und dass ich punktemäßig endlich anschreibe."

Erster Sieg im erst 12. WC-Rennen für Worley
Völlig aus dem Häuschen war Worley. Im erst zwölften Weltcuprennen bedeutete der Tochter eines Australiers, die bisher über Platz fünf nicht hinausgekommen war, der erste Podiumsplatz gleich auch den Sieg. "Ich war eine Woche hier, ich habe gut trainiert und mich gut eingestellt. Ich weiß aber auch nicht, wie das heute genau funktioniert hat", sagte die nur 1,57 m große Französin. "Das bedeutet sehr viel für mich."

Ähnlich empfand es auch Ski-Frankreich. Den bis Samstag letzten Damensieg im Riesentorlauf hatte Regine Cavagnoud im November 1999 in Copper Mountain gefeiert. Der letzte Weltcupsieg der Französinnen überhaupt liegt auch schon fast drei Jahre zurück. Im Jänner 2005 gewann Ingrid Jacquemod die Abfahrt in Santa Caterina.

Endergebnis des Damen-RTL in Aspen:

Rang

   Name

Nation

  1. DG

  2. DG

 Gesamtzeit

1.

WORLEY Tessa 

FRA 

 1:03.87

 1:08.99

 2:12.86 Min.

2.

POUTIAINEN Tanja 

FIN 

 1:03.35

 1:09.79

 2:13.14

3.

GÖRGL Elisabeth 

AUT 

 1:03.33

 1:10.24

 2:13.57

4.

VONN Lindsey 

USA 

 1:03.95

 1:09.78

 2:13.73

5.

ZETTEL Kathrin 

AUT 

 1:03.74

 1:10.15

 2:13.89

6.

PIETILAE-HOLMNER Maria 

SWE 

 1:03.44

 1:10.54

 2:13.98

7.

MANCUSO Julia 

USA 

 1:04.04

 1:10.01

 2:14.05

8.

BERTRAND Marion 

FRA 

 1:04.37

 1:10.19

 2:14.56

9.

GIUS Nicole 

ITA 

 1:04.94

 1:09.82

 2:14.76

10.

MAZE Tina 

SLO 

 1:05.06

 1:10.02

 2:15.08


Weiter:





15.

KARBON Denise 

ITA 

 1:03.07

 1:12.69

 2:15.76

16.

RIESCH Maria 

GER 

 1:04.99

 1:10.98

 2:15.97

18.

BREM Eva-Maria 

AUT 

 1:04.69

 1:11.62

 2:16.31

20.

PÄRSON Anja 

SWE 

 1:05.15

 1:11.24

 2:16.39

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(Bild: KMM)



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