Zerrissen¿

So hilfst du deinem Kind durch die Scheidung

Leben
30.10.2008 19:35
Die ewige Liebe gibt es heute nur mehr in wenigen Beziehungen, so scheint es zumindest, wenn man sich die Scheidungsstatistiken ansieht. Besonders tragisch ist das Scheitern einer Beziehung jedoch dann, wenn bereits Kinder in der Familie vorhanden sind. Denn diese sind oft die Leidtragenden, wenn Mama und Papa sich nicht mehr lieb haben. Eine Trennung der Eltern hat meist schwerwiegende Folgen, hat sie doch große Auswirkungen auf die Lebenssituation der Kinder. Hier erfährst du, wie du deinem Kind durch die schwere Zeit der Scheidung hindurchhelfen kannst.
Für dein Kind ist die Nachricht über die Trennung zunächst ein großer Schock. Viele Veränderungen werden auf es zukommen: Der Auszug eines Elternteils, vielleicht gar ein Wohnungs- und Schulwechsel, finanzielle Veränderungen, Besuchszeiten und mehr müssen verarbeitet werden. Gleichzeitig ergibt sich durch die Trennung ein Wirrwarr an starken Gefühlen: Traurigkeit, Wut, Angst, Hilflosigkeit, vielleicht sogar Schuldgefühle  - und damit muss dein Kind nun klarkommen. Vielleicht kommt auch bald nach der Trennung ein neuer Partner dazu, was für dein Kind auch nicht unbedingt einfach ist.


Die Auswirkungen einer Scheidung sind für die Kinder auch körperlich spürbar. Es zeigen sich psychosomatische Beschwerden, emotionale Labilität, Leistungsabfall, Krankheitsanfälligkeit, Schlafstörungen und Kontaktängste. Wissenschaftliche Untersuchen ergaben, dass diese Symptome oft jahrelang vorhanden sind, manchmal auch erst im Laufe der Zeit auftreten.


Was kannst du für dein Kind tun?

Wichtig ist es, trotz aller Schwierigkeiten, deinem Kind Sicherheit zu vermitteln. Das heißt jedoch nicht, an einer zerrütteten Beziehung festzuhalten, um das Kind zu schonen. Denn Kinder reagieren auch auf Störungen im Beziehungsklima, Zwischentöne und auch ungesagte Vorwürfe werden aufgenommen und haben Auswirkungen auf dein Kind. Besser ist es einen klaren Schlussstrich zu ziehen, und das Kind dabei möglichst Außen vor zu lassen. Dazu gehört, das Kind nicht in Streitereien hineinzuziehen. Die materiellen Fragen und klärenden Gespräche sollten durchgeführt werden, wenn dein Kind nicht zu Hause ist. Wichtig ist, dass du und dein Ex-Partner für das Kind weiterhin eine Anlaufstelle seid. Erklärt ihm, dass eure Trennung nichts mit ihm zu tun hat, und dass ihr weiterhin Mama und Papa für es seid – und lebt das dann auch. Mit Versprechungen wie „Papa kommt jedes Wochenende“ kann ein Kind noch nichts anfangen, oft fehlt der zeitliche Bezug. Wichtig ist es, dass ihr euch um euer Kind intensiv kümmert, und jeder Teil weiterhin viel Zeit mit ihm verbringt. Das vermittelt Sicherheit und Stabilität. Dein Kind darf keine Schuldgefühle bekommen. Seine Emotionen sollte dein Kind ausleben dürfen, sei einfach da und fange es auf.


Kind und Ex-Partner

Für dein Kind ist oft unverständlich, warum ein Elternteil jetzt weggeht, meist ist es so, dass es seine Wut auf einen Teil projiziert, der seiner Meinung nach die Schuld trägt. Auch wenn sich das mit deiner Meinung deckt, solltest du dein Kind nicht darin bestärken: Das eine ist deine Rolle als Partner, das andere jene als Elternteil. Diese Beziehungen sollten getrennt gehalten werden. Auch solltest du nicht mit deinem Kind über deine persönliche Meinung von der Trennung und deine Meinung über deinen Ex-Partner sprechen – dafür gibt es Freunde oder Therapeuten. Beantworte seine Fragen, aber objektiv. Dein Kind sollte nicht in die Situation gelangen, Partei ergreifen zu müssen. Das ist belastend und lässt dein Kind verzweifeln – warum sollte Mama oder Papa jetzt auf einmal böse sein? Meist entwickeln Kinder, die in die Scheidung der Eltern hineingezogen werden, Aggressionen und verlieren ihr Vertrauen in andere.


Du solltest so weit es geht, die Erziehung eures Kindes weiterhin gemeinsam bewältigen. Für dein Kind sollte sich so wenig wie möglich ändern, je mehr Eckpunkte seines Lebens gleich bleiben, desto mehr Stabilität, desto geringer der Leidensdruck. Weiters ist es wichtig, dass du auf ein aufrechtes Kontaktnetzwerk achtest, dass dein Kind die Kontakte zu seinen Freunden, Großeltern und anderen Familienmitgliedern weiter pflegen kann. Auch eine therapeutische Unterstützung kann deinem Kind dabei helfen, mit der neuen Situation besser zurecht zu kommen. Diese tut auch dir selbst gut, um dich in deinem neuen Leben zurecht zu finden und dein Kind gut begleiten zu können.
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(Bild: kmm)



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