AUA-Turbulenzen

Sorge um “unverzichtbare” Verbindung Graz-Wien

Steiermark
01.11.2008 15:11
Auf Gerüchte um die mögliche Einstellung von AUA-Flugverbindungen zwischen Wien und Graz und deren Ersatz durch Shuttle-Busse hat am Donnerstag die steirische Politik reagiert. "Die für die steirische Wirtschaft unverzichtbaren Zubringerflüge von Graz nach Wien müssen erhalten bleiben", forderte Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ). "Graz wird sich wehren, wenn Lebensadern abgeschnitten werden", schlug Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) Alarm.

Bereits Ende August habe der Direktor des Flughafens Graz-Thalerhof, Gerhard Widmann, in einem Brief seine Sorge hinsichtlich der Bedienung des Flughafen Graz nach einer möglichen Privatisierung der AUA zum Ausdruck gebracht. Er, Voves, habe kurz darauf Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) mit dieser Sorge konfrontiert. Für den Wirtschaftsstandort Steiermark sei es unbedingt notwendig, dass man in den Privatisierungsverhandlungen die bisherigen Anbindungen für den Flughafen Graz zumindest langfristig sicherstellt - wünschenswert sei ein weiterer Ausbau. "Wir gehen davon aus, dass die steirischen Anliegen von den Verhandlungsführern auch entsprechend berücksichtigt werden", so Voves.

Nagl: "Graz braucht Anbindung"
Auch der Grazer Bürgermeister verwies auf die Bedeutung für den Standort Graz: Autocluster, Universitäten, Fachhochschulen und Kompetenzzentren brauchten die Anbindung an den internationalen Flugverkehr. Er fordere daher die Festschreibung des Flughafens Graz-Thalerhof als Destination: "Die zuständigen Minister Faymann und Molterer müssen das sicherstellen, bevor es irgendwelche Zusagen bezüglich Förderungen an bzw. Einstiege anderer Fluglinien in die AUA gibt", erklärte Nagl. Der Stadtsenat werde am Freitag eine entsprechende Petition verfassen.

Grosz: "Völlig unverständlich"
Einen Schulterschluss von Bund, Land und Stadt Graz zum Erhalt der Flugverbindungen wünschte sich BZÖ-Landeschef Gemeinderat Gerald Grosz. Es sei überhaupt unverständlich, dass eine rentable Flugverbindung mit einer Auslastung von 84 Prozent und 140.000 Passagieren jährlich zur Diskussion steht. Hauptprofiteur einer Streichung wäre die deutsche Lufthansa. Der Flughafen Graz, bei dem die Wien-Flüge ein Fünftel des Linienverkehrs ausmachen, aber auch der Flughafen Wien würde geschwächt.

AUA dementiert
Von der AUA wurden am Donnerstag derartige Einsparungsüberlegungen dementiert. "Es gibt keine Pläne, den Flugverkehr zwischen Graz und Wien einzustellen. Wir evaluieren aber derzeit, ob wir eventuell ab dem Frühjahr für unsere Kunden zusätzliche Busverbindungen nach bzw. von Schwechat anbieten und damit den Passagieren noch mehr Möglichkeiten zu geben, die Austrian-Flüge ab Wien zu nutzen. Dies wäre - wenn es umgesetzt wird - ein zusätzliches Service und kein Ersatz."

Symbolbild

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