Attentatsserie

25 Tote bei Selbstmord-Anschlägen in Somalia

Ausland
29.10.2008 14:41
In Somalia sind am Mittwoch bei fünf Selbstmord-Attentaten mindestens 25 Menschen getötet und mehrere Dutzend weitere verletzt worden. Die örtlichen Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen könnte. Die Anschläge in der Hauptstadt der abtrünnigen Republik Somaliland, Hargeisa, richteten sich gegen ein Gelände des UNO-Entwicklungsprogramms UNDP, die äthiopische Botschaft sowie den Präsidentenpalast. Die Attentäter durchbrachen in ihren mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugen den Eingangsbereich und zündeten die Bomben.

Die UNO bestätigte, dass ihr Gebäude Ziel eines Autobombenanschlags war. Dabei habe es Tote und Verletzte gegeben, die genaue Zahl sei aber noch nicht bekannt, sagte eine Sprecherin. Bei dem Anschlag auf den Präsidentenpalast wurde den Angaben zufolge der Sekretär des politischen Führers von Somaliland, Dahir Riyale Kahin getötet, Kahin selbst blieb unverletzt.

Anschläge auf Geheimdienst-Einrichtungen
In der benachbarten halbautonomen Region Puntland verübten Selbstmord-Attentäter Anschläge auf zwei Einrichtungen des Geheimdienstes. Wie die Behörden mitteilten, wurde dabei in der Hafenstadt Bossaso ein Mitarbeiter getötet, fünf weitere wurden verletzt.

Zu den Taten bekannte sich zunächst niemand. Es wurde jedoch vermutet, dass diese mit politischen Gesprächen über die Zukunft Somalias in Zusammenhang standen, die am Mittwoch im benachbarten Kenia begannen. In der Vergangenheit haben islamische Rebellen zu solchen Anlässen mehrfach Anschläge verübt.

Seit 1991 ohne funktionierende Regierung
Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr. Die islamischen Rebellen haben in letzter Zeit deutlich an Macht gewonnen. Auch die 2004 gebildete Übergangsregierung konnte die Probleme bisher nicht unter Kontrolle bekommen. Am vergangenen Wochenende hatten die Übergangsregierung und eine Oppositionsallianz vereinbart, dass in der kommenden Woche ein bereits im Juni unterzeichneter Waffenstillstand in Kraft treten solle. Mehrere radikalislamische Milizen, die seit dem Sturz der Union der islamischen Gerichte Anfang 2007 einen Guerillakrieg gegen die Truppen der Übergangsregierung und ihre äthiopischen Verbündeten führen, haben jedoch angekündigt, sie wollten ihren Kampf fortsetzen.

Symbolbild

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