Der Verdacht: Missbrauch der Amtsgewalt, Bruch der Amtverschwiegenheit, Weitergabe sensibler Daten. Im Fall einer Verurteilung gilt dafür ein Strafmaß von bis zu drei Jahren Gefängnis. Für den Mann gilt die Unschuldsvermutung. Doch wie kam es dazu?
Akten in Wohnung vergessen
Laszlo hatte bei einem Besuch offenbar streng geheime Akten in der Kärntner Wohnung seines Bruders, Harald K., vergessen. Bei K. handelt es sich um den in der AvW-Affäre beschuldigten ehemaligen Prokuristen. Offenbar waren, so eine von mehreren Darstellungen, bei einer Durchsuchung seiner Wohnung die Bankdaten gefunden worden.
Laut "News" wurden auf einer gelöschten und wieder hergestellten Festplatte auch Hinweise auf eine Art Briefkastenfirma namens "Global Investment Services" (GIS) mit Sitz in "Delaware - North America", ein dazugehöriges Schweizer Konto sowie eine penible Auflistung von Eingängen in Millionenhöhe entdeckt. Der Sprecher der Notenbank konnte dazu nichts sagen. Der Fokus der Untersuchung liege derzeit dabei, welcher Natur diese Daten seien.
Geheime Unterlagen
Laszlo hatte versucht, seinen Bruder anzurufen und gebeten, die Papiere im Aktenvernichter zu vernichten. Doch K. war zu diesem Zeitpunkt schon in U-Haft. Bei den gefundenen Unterlagen befand sich zumindest ein geheimer Notenbank-Prüfbericht über eine österreichische Bank. Deshalb soll auch bei einigen heimischen Banken Nervosität herrschen.
Die OeNB-internen Untersuchungen seien im Laufen. Sie sei aufgrund einer Mitteilung der Finanzmarktaufsicht vom 24. Oktober über ein "mögliches Fehlverhalten" von Laszlo eingeleitet worden.
Vorfall wirft Schatten auf Hypo-Prozess
Das Ausscheiden von Laszlo wirft auch Schatten auf den laufenden Prozess gegen die frühere Konzernspitze der Hypo Alpe-Adria-Bank in Zusammenhang mit den Swap-Verlusten 2004. Der nun zurückgetrene Leiter der Revision hatte 2006 die Prüfung der Bankbücher geleitet und sollte demnächst in Klagenfurt als Zeuge gegen Wolfgang Kulterer und zwei mitangeklagte ehemalige Vorstandskollegen aussagen.
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