Abfuhr von der Uni

Dalai-Lama-Kritiker bekam “Hausverbot” in Graz

Steiermark
29.10.2008 19:37
Das Rektorat der Karl-Franzens-Universität Graz hat eine Veranstaltung des Dalai-Lama-Kritikers Colin Goldner untersagt. Der Kommunistische StudentInnenverband (KSV) als Mitveranstalter protestierte am Dienstag und sprach von "offensichtlich politisch motivierter Einflussnahme". Vize-Rektor Martin Polaschek warf im Gegenzug den Veranstaltern "Missbrauch des Hochschülerschaftsgesetzes" vor.

Der klinische Psychologe und Okkultismusexperte Goldner hätte am kommenden Donnerstagabend auf der Vorklinik über sein umstrittenes Buch "Dalai Lama. Der Fall eines Gottkönigs" diskutieren sollen. Die Untersagung sei "in keiner Weise eine inhaltliche Entscheidung", rechtfertigte Vize-Rektor Polaschek: Der KSV habe als wahlwerbende und damit begünstigte Gruppe angesucht, sei aber, wie sich herausgestellt habe, gar nicht der eigentliche Veranstalter. Dieser sei mit dem KPÖ-Bildungsverein eine Vorfeldorganisation einer Partei.

Seitens des KSV heißt es nun, man bediene sich "formaljuristischer Winkelzüge", um den "demokratiepolitischen Affront" und die "Einschränkung der Meinungs- und Diskussionsfreiheit" zu rechtfertigen. Dass die Optik eine ungünstige sei, das weist Polaschek zurück: "Es ist mir egal, wie das ausschaut. Ich habe mich an die Gesetze zu halten, sonst bekomme ich eine Amtshaftungsbeschwerde."

Veranstaltung findet auf "KPÖ-Boden" statt
Schon im Vorfeld hatte die Buddhistische Religionsgemeinschaft (ÖBR) an Rektor Alfred Gutschelhofer appelliert, die Veranstaltung abzusagen. Diese findet nun doch statt, und zwar wie geplant am Donnerstag, 19.00 Uhr, allerdings nicht auf Hochschul-Boden, sondern im KPÖ-Bildungszentrum, Lagergasse 98a.

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