"Die Dorfgastronomie - wer da nicht eine gute Infrastruktur im Rücken hat, in einem Ballungszentrum oder in dessen Speckgürtel liegt, ist leider zum Tode verurteilt", versucht Franz Perhab, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer, da gar nicht zu beschönigen. Die Gründe lägen auf der Hand: "Früher war der Dorfwirt beim Menschen dran, von der Taufe bis zum Tod. Er war Restaurant, Treff- und Vereinsmittelpunkt. Heute ist die Jugend anders - es gilt, den Strukturwandel zu bewältigen."
Betten als gute Überlebenschance
Gute Chancen hätte immer noch, wer voll auf Betriebsoptimierung setzt oder Betten anbieten kann. Perhab: "Vieles geht heute nur noch über Beherbergung. Wer wenigstens ein paar Zimmer dabei hat, erhöht seine Möglichkeiten. Sich auf Seminare zu spezialisieren macht ebenfalls Sinn - ist aber mittlerweile ein ziemlich harter Markt." Auch Spezialisierung auf Pub oder Erlebnisgastronomie seien Ideen.
Franz Perhab kennt auch die Zahlen zum Thema: 1.960 traditionelle Betriebe gebe es - jährlich sind es 80, die ihre Pforten schließen. Übrigens: Die Zahl der Mitliedsbetriebe bleibt immer ziemlich gleich - also sperren andere auf. Ob das aber traditionelle sind oder chinesische oder türkische, weiß die Kammer nicht...
Der Kammer wird über die Gewerbebehörden nur die Betriebsart gemeldet, nicht allerdings die Herkunft der Betreiber. Die Kammer will aber von sich aus Zahlen erheben, um einen Überblick zu bekommen.
von Christa Blümel, "Steirerkrone"
Symbolbild
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