2 Bikes - 6 Richtige!

Triumph Speed und Street Triple im Test

Motor
13.01.2009 16:18
Aus der Menge der Naked Bikes stechen zwei Gesichter markant hervor: Die zwei Schwestern Triumph Speed Triple und Street Triple mit dem zarten Nimbus des Outlaws. Fast könnten sie Zwillinge sein, so ähnlich sehen sie sich. Und auch sonst haben sie einiges gemeinsam…
(Bild: kmm)

Man könnte spontan glauben, auf der jeweils anderen zu sitzen, bzw. auf einem Motorrad der jeweils anderen Klasse. Denn die Speed fühlt sich mit ihren 189 kg trocken leicht an wie eine 600er, dafür hat die Street (167 kg trocken) eine Power, die man sich an mancher 1.000er wünschen könnte.

Beide bestechen mit ihrem Dreizylinder-Motor, der kleine mit 675 ccm, 106 PS und 69 Nm (9.100/min.); der größere mit 1.050, 132 PS und 105 Nm (7.550/min.!). Damit stehen die schnellen Britinnen ziemlich allein auf weiter Flur zwischen Eintöpfen, Twins und Vierkantern. Dabei stellt sich schon nach wenigen Metern die Frage, warum man bei den großen Japanern nicht im großen Stil einen drauflegt oder einen wegnimmt. Kurz gesagt:

3 Zylinder x 2 Bikes = 6 Richtige. Punkt.

Erstaunlich dabei ist, wie unterschiedlich die Triebwerke laufen. Räudig bollernd der 1.050er in der Speed, beinahe sanft der 675er in der Street. Beiden gemeinsam ist die volle Kraft von unten. Wo sich die Konkurrenz unten herum bitten lässt, stehen die Britinnen schon voll im Saft.

Himmeljoch jauchzend
So voll, dass die Speed ständig gen Himmel strebt, wenn man fröhlich am Gas dreht. Was natürlich auch und vor allem an der Geometrie liegt, die bei der Street etwas gemäßigter angelegt ist. Daher auch kein Gen-Himmel-Streben auf der Kleinen.

Geschenkt wir einem auf der Großen nichts, Kurven fahren sich nicht von allein, sie müssen erarbeitet werden. Handlich ist sie nicht. Schmächtigere Zeitgenossen sind also auf der Street besser aufgehoben.

Die Sitzposition geht auf beiden sportlich in Ordnung, bei der Großen dürften im Alltag die rasten weiter vorne sein. Die Kleine glänzt sogar mit einer Ganganzeige, die die Speed vermissen lässt. Dabei ist das Getriebe so eng gestuft, dass man echt durcheinander kommen kann.

Keine Rede von betrübt
Optisch sind die beiden wie aus einem Guss, sie kommen ja auch aus demselben Stall. Die Doppelscheinwerfer lassen sie ein wenig wirken, wie wenn die beiden Bikes im Hinterhof von einem genialen Freak zusammengezimmert worden wären. Nach Großserie sieht das nicht aus, weswegen an der Ampel von anderen Fahrern häufig hochgereckte Daumen gezeigt werden. Vielleicht wissen sie aber auch einfach, an was für einem verdammt guten Gerät diese Doppelscheinwerfer befestigt sind. Übrigens leuchten sie beide; nicht so, wie etwa bei einer Yamaha, die ja generell einäugig durch die Lande zischt.

Beide sind keine Designerstücke, aber dennoch Schönheiten in ihrer Fahrmaschinenoptik. Alles, was fehlt, ist die Option auf ABS. Das einzige Argument, um 13.890,-- bzw. 8.990,-- Euro nicht zuzuschlagen. 

Stephan Schätzl

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(Bild: kmm)



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