Neuer Fall
Freigelassener Vergewaltiger wieder verhaftet
Der Fall des Tangotänzers hatte in ganz Frankreich für Empörung gesorgt. Der Mann, dem mehrere Dutzend Vergewaltigungen vorgeworfen werden, war wegen des Schreibfehlers eines Gerichtsmitarbeiters freigekommen. Dieser hatte in einem offiziellen Schreiben den bestehenden Haftbefehl fälschlicherweise "aufgehoben" statt "bestätigt".
Der Fehler war erst nach sechs Tagen entdeckt worden. Die Richter befanden zunächst, dass die Entscheidung rechtskräftig sei und nicht rückgängig gemacht werden könne. Die Staatsanwaltschaft konnte lediglich durchsetzen, dass der Mann sich regelmäßig bei der Polizei melden musste und die Region nicht verlassen durfte. Außerdem wurde ihm verboten, sich seinen Opfern zu nähern.
Auch Staatschef Sarkozy entsetzt
Für die erneute Inhaftierung des Mannes hatte sich am Wochenende auch Staatschef Nicolas Sarkozy eingesetzt. "Man kann doch einen mehrfachen Vergewaltiger nicht laufen lassen, bloß weil jemand einen Fehler begangen hat", sagte der Präsident.
Die Anwälte der Opfer kündigten eine Klage gegen den Staat wegen eines "schweren Fehlers" an. "In einer solchen Angelegenheit gibt es kein Recht auf Fehler. Es handelt sich um eine Systemstörung", kritisierte einer der Anwälte.
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