Helga R. (Name von der Redaktion geändert) spielt immer wieder in Gedanken den Mittag des 17. Oktober durch: Ein Unbekannter stand vor ihrer Türe. Die Pensionistin: "Er gab sich als Handwerker aus." Als die 72-Jährige zurück in die Küche ging, erleichterte sie der falsche Arbeiter in der Zwischenzeit um 15.000 Euro, die sie in einem Wäschekasten versteckt hatte.
Helga R. ist Opfer einer neuen Masche von Trickdieben: Denn, zwei Tage zuvor informierte sie ein "Bankangestellter" über die Zahlungsunfähigkeit ihrer Hausbank. Einzige Möglichkeit, ihr Erspartes zu retten: schnell das gesamte Geld abheben und zu Hause deponieren! Helga R. war verunsichert, befolgte den Ratschlag des angeblichen Finanzexperten. Der Betrüger musste sich dann nur noch Zugang zu ihrer Wohnung verschaffen, um an das Bargeld zu kommen.
Auch andere durchwegs ältere Menschen mussten in Österreich schon böse Erfahrungen mit diesen skrupellosen Trickdieben machen. Bei welchem Bankinstitut die ahnungslosen Opfer Kunden sind, ist laut Dr. Udo Jesionek vom "Weißen Ring" ganz leicht auszuspionieren: "Ein Blick auf die Bankomat-Karte beim Bezahlen an einer Kasse reicht. Oder die Betrüger beobachten ihre Opfer eben beim Gang zum Geldautomaten. Die Trickdiebe müssen sich nur noch Zutritt in die Wohnung verschaffen. Denn Kriminelle wissen über die Lieblingsverstecke wie Wäscheschrank und Matratze Bescheid!"
Von Brigitte Blabsreiter, Kronen Zeitung
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