Um die aus dem 17. Jahrhundert stammende Holzfigur auf die geplanten Restaurierungsarbeiten vorzubereiten, wurde sie in die Mitte einer mit Reflektionswänden ausgekleideten Kammer platziert und von allen Seiten gleichmäßig mit Mikrowellen bestrahlt. "Durch die Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen entsteht eine progressiv zunehmende Hitze, die schließlich zur vollständigen Abtötung der Parasiten und ihrer Eier führt", erklärt Projektleiter Bruno Bisceglia von der Universität Salerno.
Bei dem Projekt wird nichts dem Zufall überlassen. "Um ungewollte Nebenwirkungen am Kunstwerk zu vermeiden, wird anhand von Sensoren und Wärmebildern die Temperaturentwicklung ständig überwacht", so Bisceglia. Dabei komme ein aus früheren Labortests gewonnenes Datenmaterial und Erfahrungswissen zur Anwendung. Einer der großen Vorteile dieses Verfahrens sei die hohe Umweltverträglichkeit, da keine toxischen Substanzen verwendet werden und somit auch keine Gefahren für das Arbeitspersonal entsteht.
Die Universität Salerno arbeitet unter anderem mit der Firma Emitech aus Molfetta zusammen, die Inhaberin des dazugehörigen Patentes ist. Mit den Emitech-Experten wird bereits ein Projekt zur Anwendung an unbeweglichen Gegenständen vorbereitet. "Als nächstes wollen wir die Effizienz unseres Verfahrens an den antiken Stadtmauern von Alife ausprobieren, indem wir diese von unerwünschtem Pflanzenbewuchs befreien", so Bisceglia. (pte)
Foto: Emitech
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