Zu wenig Rechte

Ein Toter bei Indio-Protesten in Kolumbien

Ausland
15.10.2008 15:58
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Indios im Südwesten Kolumbiens und der Polizei ist mindestens ein Demonstrant getötet worden. Die Demonstranten forderten, dass Präsident Alvaro Uribe vor Ort ihre Klagen unter anderem zur Vergabe von Landrechten anhören solle. Die Rechte der Ureinwohner würden systematisch missachtet, und während der Regierungszeit Uribes seit 2002 seien landesweit etwa 1.000 Indios Mordanschlägen zum Opfer gefallen, sagte der Koordinator für Menschenrechte der Gemeinschaft der Indio-Völker in der Provinz Norte del Cauca, Feliciano Valencia.

Etwa 30 Menschen seien verletzt worden, als etwa 8.000 Indios die Fernstraße zwischen den Provinzhauptstädten Popayan und Cali blockierten, berichtete der Radiosender Caracol am Mittwoch.

Die Polizei warf den Demonstranten vor, mit der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) gemeinsame Sache zu machen. So hätten Demonstranten am Vortag auch Sprengsätze an Brücken angebracht. Direkte Beweise für eine solche Zusammenarbeit gab es jedoch zunächst nicht. In Kolumbien wird bei sozialen Protesten schnell der Verdacht geäußert, dahinter stünden in Wirklichkeit die Rebellen.

Valencia betonte, die Proteste richteten sich auch gegen ein Freihandelsabkommen zwischen Kolumbien und den USA sowie gegen den sogenannten Plan Colombia, der US-Hilfe für die Bekämpfung des Drogenanbaus und der verschiedenen Rebellengruppen umfasst. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz von Pflanzengiften gegen Drogenplantagen sowie der militärischen Bekämpfung der Rebellen.

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