Wegen EURO 2008

40 Prozent Umsatzeinbußen für den Prater

Wien
15.10.2008 10:01
Die Saison 2008 hat dem Wiener Prater deutliche Umsatzeinbußen gebracht. Die Hauptgründe dafür sind laut Praterverband die EURO 2008 und die Debatten um den Vorplatz des Riesenrades.
Im EURO-Monat Juni verzeichnete der Wiener Prater einen Umsatzrückgang von 25 bis 40 Prozent, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Das teilte Alexander Meyer-Hiestand, Geschäftsführer des Praterverbandes, am Dienstagabend vor Journalisten mit.

Dabei sei der Saisonstart sehr zufriedenstellend verlaufen, was sich aber mit Beginn der Europameisterschaft radikal geändert habe: "Im Juni war es im Prater zuweilen optisch ruhiger als an manchen Dezembertagen", bedauerte Meyer-Hiestand. Nicht nur Stammpublikum, sondern auch Familien seien wegen Befürchtungen vor möglichen Ausschreitungen durch das Fußballereignis ausgeblieben, so seine Analyse. In Summe kamen laut Praterverband heuer rund 2,5 Mio. Menschen (ohne Gastronomie, Anm.) in das Freizeitareal. 2007 waren es noch 2,7 Mio. gewesen.

Diskussionen um Riesenradvorplatz
Auch die zahlreichen Debatten über ästhetische und finanzielle Gesichtspunkte des im Vorfeld der EURO neu errichteten Riesenradvorplatzes hätten dem Ansehen des Praters mehr geschadet als geholfen: "Das ist sehr schade angesichts des großen Investitionsvolumens, das hier getätigt wurde." Positiv äußerte sich der Geschäftsführer über die im Vorjahr eingeführte "Pratercard", deren Funktionen im nächsten Jahr ausgeweitet werden. Sie soll dann - sofern mit Guthaben aufgeladen - nicht nur an über 50 Prozent der Attraktionen verwendet werden können, sondern auch in der Gastronomie.

Zuversichtlich zeigen sich die Unternehmer auch für die fernere Zukunft: "Der Prater soll Europas beliebtester Vergnügungspark werden", lautet die Vision von Verbandspräsidentin Eva Sittler. Momentan rangiert das 200.000 Quadratmeter große Areal auf dem dritten Platz, hinter dem Disneyland Paris und dem Europapark im deutschen Rust.

Prater wünscht sich mehr Berücksichtigung
Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, bedürfe es jedoch wesentlicher Maßnahmen seitens der Stadtregierung. So wünsche man sich eine stärkere Berücksichtigung im Wiener Tourismuskonzept 2010, mehr Einbindung in die Stadtplanung und Verbesserungen im Verkehrskonzept, etwa durch ein besseres Leitsystem: "Schon auf der Autobahn muss ich sehen können, wie ich zum Prater komme", forderte etwa Meyer-Hiestand.

Was neue Gerätschaften zum Saisonauftakt 2009 betrifft, hüllten sich die Verantwortlichen noch in Schweigen. Fix sei lediglich die Einführung einer Zeitkarte, mit der in einer bestimmten Zeitspanne beliebig viele Attraktionen beliebig oft benutzt werden können. Angedacht ist momentan eine Gültigkeitsdauer von zwei bis drei Stunden. Wie viel ein solches Ticket kosten wird, stehe allerdings noch nicht fest, hieß es.

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