Äußerlich den Schimpansen nicht unähnlich war man bisher davon ausgegangen, dass die Bonobos gerade die schlechte Eigenart ihrer Verwandtschaft, eben den Primaten-Kannibalismus, nicht übernommen hatten. Von Schimpansen weiß man schon länger, dass sie sich oftmals zu Gruppen zusammenrotten und dann gemeinsam auf die Jagd nach anderen Menschenaffen gehen.
Alles auf Anfang
Die deutschen Forscher kamen bei ihren fünfjährigen Studien im Luikotale-Salonga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo aber nun zum Schluss, dass das bisherige Bild von den Hippie-Bonobos neu gezeichnet werden muss. Dabei hatte es eine so schöne Argumentationslinie dafür gegeben, wieso die Bonobos anders beschaffen seien als die Schimpansen.
"Die Erkenntnisse sind besonders relevant, was die Diskussion über die Unterscheidung von Bonobos und Schimpansen wegen der männlichen Dominanz bei den Arten betrifft", so Forscher Gottfried Hohmann. Dass bei den Schimpansen die Männchen die dominante Gruppe darstellen und dadurch ihre Aggressivität auf die ganze Population ausstrahlt, galt als das Argument für Kannibalismus.
Geschlechterrollen vermischt
Dass nun aber auch die keineswegs männlich dominierten Bonobos Kannibalismus betreiben, steht in direktem Gegensatz zu dieser Theorie. Vor allem auch deswegen, weil bei den Bonobos gerade die Weibchen bei der Jagd eine bedeutende Rolle übernehmen und damit die Geschlechterrollen endgültig vermischen.
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