Hiobsbotschaft

Magna meldet 2.600 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an

Österreich
13.10.2008 17:59
Weil beim Magna-Steyr-Werk in Graz-Thondorf die Hälfte der Produktion stillsteht, hat der Autobauer 2.616 Mitarbeiter ab November zur Kurzarbeit angemeldet. Nach Angaben des steirischen AMS soll die Regelung für drei bis vier Monate gelten. Es wird aber befürchtet, dass in einer Art "Dominio-Effekt" weitere 1.000 bis 2.000 Beschäftigte von Magna-Zulieferern und Logistikern in die Kurzarbeit folgen könnten.

Es seien exakt 78 Tage angemeldet worden, wobei das Unternehmen damit rechne, mit Ende Jänner wieder zur "normalen" Produktion zurückkehren zu können. Allerdings könnte eine weitere Woche im Bereich der Semesterferien schlagend werden.

"In dieser Situation ist das aus unserer Sicht das beste Mittel", begrüßt Karl-Heinz Snobe, Leiter des AMS Steiermark, die Lösung, die unter anderem Beschäftigungsgarantien für die Zeit danach beinhaltet. Andere Ausgleichsmaßnahmen wie Urlaubsabbau seien schon voll ausgeschöpft worden, teilweise habe man auch schon mit Urlaubsvorgriffen gearbeitet.

Snobe geht davon aus, dass in den nächsten Wochen seitens der Magna-Zulieferer und Logistiker weitere 1.000 bis 2.000 Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet werden dürften.

"Keine weitere Personalreduktion geplant"
Die Maßnahme sei notwendig, um den angekündigten Produktionsstopp organisatorisch umsetzen zu könnten, begründete Magna-Europa-Sprecher Daniel Witzani am Montag die befristete Kurzarbeit. Betroffen seien die Produktionslinien von BMW, Chrysler und Saab.

"Es sind keine weiteren Personalreduktionen geplant", betonte der Sprecher auch unter Bezugnahme auf Medienberichte vom Wochenende, in denen die Rede von bis zu 2.000 Kündigungen war. "Kurzarbeit ist wohl qualitativ eine andere Maßnahme. Wir haben keinen Kündigungsplan."

AMS zahlt "fiktives Arbeitslosengeld"
"Das Land Steiermark steht voll und ganz hinter den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei Magna-Steyr und in den anderen Unternehmen des steirischen Auto-Clusters", erklärte Landeshauptmann Franz Voves. Die Belegschaftsvertretung sei bemüht, mit dem Management einen möglichst hohen Ausgleich in Sachen Nettogehalt für die Betroffenen auszuverhandeln. Das AMS werde mit sogenanntem "fiktiven Arbeitslosengeld" seinen entsprechenden Beitrag leisten.

Bundesweite "Kurzarbeitszeit-Lösung"
Wie Voves sagte, erwarte man sich von der Bundesregierung eine bundesweite "Kurzarbeitszeit-Lösung". Jedenfalls werde das Land Steiermark alles unternehmen, um den betroffenen Beschäftigten zu helfen, diese Zeit "finanziell vertretbar überbrücken" zu können, so Voves.

Magna Steyr hatte seit August den Abbau von insgesamt 900 Jobs - 600 Leiharbeiter und 300 Arbeitsplätze von Stammpersonal - bekanntgeben müssen.

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