Eklat im TV

Reich-Ranicki verweigert Deutschen Fernsehpreis

Ausland
16.10.2008 14:11
Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki hat am Samstagabend bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises in Köln für einen Eklat gesorgt: Der 88-Jährige nahm den Ehrenpreis nicht an, er weigerte sich sogar, den gläsernen Obelisken vor Fernsehkameras auch nur in die Hand zu nehmen - selbst Moderator Thomas Gottschalk war machtlos. Als Erklärung sagte Reich-Ranicki, der Verlauf des Preisverleihung sei für ihn so "widerwärtig" gewesen, "dass ich es nicht ertragen konnte". "Es ist unglaublich, dass so etwas gesendet wird", empörte sich der 88-Jährige.

Am Sonntag sagte er der Nachrichtenagentur AP, die Produzentin Katharina Trebitsch habe den Preis in Verwahrung genommen. Er wolle ihn definitiv nicht haben.

Er habe zunächst nicht die Absicht gehabt, die Auszeichnung abzulehnen, erklärte Reich-Ranicki. Dass er den Ehrenpreis der Stifter erhalten würde, war bereits am 7. Oktober bekannt gegeben worden. Reich-Ranicki schränkte allerdings ein, es sei "nicht alles schrecklich" gewesen, insgesamt aber so unerträglich, dass er die Entgegennahme des Preises spontan abgelehnt habe. Auf die Frage, ob er damit ein Zeichen setzen wolle, sagte er, die Bekundung persönlichen Unmuts sei immer auch ein Zeichen.

Gottschalks Besänftigungsversuche chancenlos
Bei der Verleihung hatte Reich-Ranicki die gezeigten Ausschnitte aus Fernsehsendungen als "Blödsinn" kritisiert. Der irritierte Moderator Thomas Gottschalk versuchte ihn zu besänftigen, indem er eine ZDF-Sendung zur Kritik Reich-Ranickis anbot.

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