In Überform

Melzer mit Sieg gegen Ferrero im Viertelfinale

Wien
10.10.2008 15:55
Jürgen Melzer hat am Donnerstag bei der Bank-Austria-Trophy rund 5.500 Zuschauer und wohl auch seinen Gegner ins Staunen versetzt: Der 27-jährige Niederösterreicher präsentierte sich in Überform und erreichte zum dritten Mal nach 2002 und 2006 das Viertelfinale in Wien. Er besiegte Juan Carlos Ferrero nach 1:37 Stunden mit 7:6(4), 6:3. Am Freitag trifft er nun auf den Wien-Sieger 2004, Feliciano Lopez, gegen den er beide bisherigen Duelle gewonnen hat. Auch der Deutsche Philipp Kohlschreiber (profitierte von der Aufgabe des als Nummer 3 gesetzten Juan Martin del Potro) und Gael Monfils aus Frankreich (nun gegen Fernando Gonzalez) sind weiter.

Melzer hat nun die Chance, als erster Österreicher seit Stefan Koubek 2001 (Aus gegen Guillermo Canas) wieder ein Einzel-Halbfinale in der Wiener Stadthalle zu erreichen. Sollte er sich gegen Lopez durchsetzen, träfe er entweder auf Philipp Petzschner (GER) oder Carlos Moya (ESP).

"Es ist alles aufgegangen"
Selten sah man Melzer nach einem Sieg so befreit lächeln wie nach diesem Match. "Ich habe vom ersten bis zum letzten Punkt hervorragendes Tennis gespielt und selbst in den brenzligen Situationen wie im Tie-Break immer das Risiko genommen. Es ist alles aufgegangen, und da macht es Spaß, da draußen zu stehen", freute sich Melzer, der nach dem Kitzbühel-Finale heuer auch in Wien groß aufgeigt.

"Ich habe schon beim Einschlagen ein sehr gutes Gefühl gehabt und das hat sich dann fortgesetzt. Ich habe wirklich versucht, ihm so wenig Rhythmus wie möglich zu geben; immer der Erste zu sein, der das Tempo übernimmt. Das ist mir über zwei Sätze sehr gut gelungen."

"Spiele so gut wie nie zuvor"
Der erste Satz war ein ausgeglichener und ging ohne Aufschlagverlust ins Tie-Break. In diesem lag Melzer rasch 3:0 voran und unter dem Jubel der Zuschauer ließ er sich diesen Vorteil auch nicht mehr nehmen. Im zweiten Durchgang stellte Melzer nach einem Break auf 2:0, musste zum 1:2 das einzige Mal seinen Aufschlag abgeben, um sich gleich danach erneut ein Break zu sichern. "Auch als ich das Rebreak bekommen habe, war ich sofort wieder da und das waren halt Sachen, die mir in der Vergangenheit vielleicht nicht so oft gelungen sind. Ich glaube schon, dass ich im Moment so gut spiele wie nie zuvor."

Wohl wissend, dass die Auslosung danach keine schlechte wäre, wollte er sich den Fokus auf das Match gegen Lopez aber nicht stören lassen. Auch wenn er gegen den Weltranglisten-45. (ein Platz hinter Ferrero - Anm.) eine 2:0-Bilanz hat, bei den US Open vor wenigen Wochen hatte Melzer schwer zu kämpfen. Ein Sieg über Lopez wäre der nächste Sieg über einen Wien-Sieger, weiß Melzer, der in Runde 1 den zweifachen Wien-Triumphator Ivan Ljubicic ausgeschaltet hatte.

Einzug in die Top 20 als Ziel
Natürlich sieht unabhängig vom Ausgang am Freitag die Zukunft für Melzer derzeit sehr gut aus. Wo er sich, wenn er so weiter spielt, in einem Jahr sieht? "Ich hoffe, dass es in die ersten 20 führt. Dann wird man weitersehen, weil man bei den großen Turnieren auch Glück braucht. Wenn ich mich so weiterentwickle und verletzungsfrei bleibe, habe ich eine gute Chance, in den Top 20 zu stehen, vielleicht auch schon ein bisserl früher."

Lopez und Monfils weiter
Lopez, der in Wien vor vier Jahren seinen ersten und bisher einzigen ATP-Titel gewonnen hat, rang Koubek-Bezwinger Santiago Giraldo aus Kolumbien nach 1:42 Stunden mit 7:6(5),6:3 nieder. In der Folge überzeugte der als Nummer 8 gesetzte Franzose Gael Monfils mit einem 6:4,6:3 in 71 Minuten über den starken Tschechen Radek Stepanek.

Peya im Doppel-Halbfinale
Alexander Peya ist am Donnerstagabend mit seinem Deutschen Partner Philipp Petzschner ins Halbfinale des Doppelbewerbs eingezogen. Das Duo schaltete in der zweiten Runde die topgesetzten Daniel Nestor/Nenad Zimonjic (CAN/SRB) mit 6:4,3:6,10:6 aus. Petzschner/Peya waren zuletzt in Tokio erst im Viertelfinale an den dortigen Topfavoriten gescheitert. In Wien treffen sie in der Runde der letzten Vier am Samstag auf die Spanier Feliciano Lopez/Fernando Verdasco.

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