Lehrer warnen

Kinder-Sprache wird schlechter

Nachrichten
22.10.2003 10:48
Stottern, lispeln, falsche Aussprache, geringer Wortschatz - jedes vierte von insgesamt 381.000 Volksschulkindern in Österreich (rund 95.000 Buben und Mädchen!) hat große Schwierigkeiten mit der Sprache. Lehrer schlagen jetzt Alarm: Ihre Schützlinge drücken sich immer schlechter aus!
"Da werden Sätze komplett falsch ausgesprochen,da haben Kinder Probleme mit der richtigen Aussprache von Buchstabenwie ,r oder ,s", sagt ein Wiener Volksschullehrer. "Die Zahl derbetroffenen Kinder wird immer größer. Manche von ihnenversteht man kaum noch. Oft ist das ein einziges Gestammel." DieUrsachen sind laut Pädagogen vor allem die drei größtenHobbys mancher 6- bis 10-Jährigen: Das sind Fernsehen, Computerspielenund das Internet. Stundenlang sitzen viele Heranwachsende nachder Schule vor Bildschirmen, statt etwa in einem Buch zu lesen.
 
Dass die Zahl sprachgestörter Kinder hierzulandetatsächlich steigt, hat jetzt Vorarlbergs SchullandesratSiegi Stemer in einer Studie bewiesen. Die alarmierenden Ergebnisse,zusammengetragen von rund einhundert speziell ausgebildeten Deutschlehrern:Jedes vierte Volksschulkind hat Sprachauffälligkeiten. Inden 80er Jahren war es in Österreich "nur" jedes achte. Tendenzalso sehr stark steigend.
 
"Rede-Probleme haben Auswirkungen auf das spätereLeben. Das kann zu großen Schwierigkeiten im Beruf führen",sagt Ronald Zecha vom Bildungsministerium. "Mit Ausbildungs-Programmen,wie etwa der Lesefit-Aktion, versuchen Pädagogen die sprachlichenSchwachstellen der Volksschüler zu eliminieren." Tipp füralle Eltern: Wer Sprach-Probleme beim eigenen Kind bemerkt, solltesofort den Deutschlehrer aufsuchen.
 
VON MICHAEL POMMER
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