Betrüger vertraut

Ehepaar bezahlt für fiktiven Arzt 70.000 Euro

Steiermark
08.10.2008 18:56
Im obersteirischen Knittelfeld hat sich ein Ehepaar von einem Betrüger mindestens 70.000 Euro für nie erfolgte Arztleistungen herauslocken lassen. Ein Bekannter des Paares versprach dem kranken und unter chronischen Schmerzen leidenden 69-jährigen Mann die Vermittlung zu einem deutschen Mediziner. Erst nachdem das Ehepaar sämtliche Ersparnisse aufgebraucht hatte und einen Bankkredit aufnehmen wollte, flog der Betrug auf.

Nach einer 2005 durchgeführten Wirbeloperation litt ein 69-jähriger Knittelfelder immer wieder unter Schmerzen im Rückenbereich. Ein 59-jähriger Bekannter, ebenfalls aus Knittelfeld, vermittelte für 700 Euro einen Arzt. Nachdem sich der Gesundheitszustand des kranken Mannes nur kurzfristig besserte, folgten weitere Arztbesuche, für die der Vermittler immer wieder kleine Beträge kassierte.

Mit Anti-Schmerzmaschine geködert
Als dem 59-jährigen Frühpensionisten trotz seiner "Nebeneinkünfte" die Delogierung aus seiner Wohnung drohte, versuchte er mit der Vermittlung zu einem fiktiven deutschen Arzt weiteres Geld von dem Ehepaar zu lukrieren. Der Spezialist -  ein Professor aus Heidelberg - wäre für seine einzigartige Anti-Schmerzmaschine bekannt, so der 59-Jährige. Das Ehepaar zahlte zuerst 10.000 Euro und dann weitere kleinere Beträge für diverse "Leistungen" im Voraus. Fingierte Telefonate mit dem angeblich behandelnden Arzt sollten die Vermittlungsgespräche des 59-jährigen Mannes bestätigen.

Erst Bankangestellte wurden skeptisch
Zwischen November 2006 und September 2008 brauchte das Knittelfelder Ehepaar für die in Aussicht gestellte "Behandlung" alle Ersparnisse auf. Daraufhin borgte sich die Frau Geld bei Bekannten und Freunden aus. Als sie für weitere Zahlungen einen Kredit bei einer Bank aufnehmen wollte, wurden die Angestellten des Institutes aufmerksam und verständigten die Polizei. Der Verdächtige dürfte insgesamt mindestens 70.000 Euro kassiert haben. Bei der Einvernahme gab der 59-Jährige eine Summe von 35.000 Euro zu. Er wurde wegen schweren Betrugs angezeigt.

Symbolbild

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