Mindestens 100 Tote

Zwei schwere Erdbeben erschüttern Zentralasien

Ausland
06.10.2008 18:55
Bei starken Erdbeben in der zentralasiatischen Republik Kirgisistan und in Tibet sind insgesamt mindestens 100 Menschen getötet worden. In Kirgistan starben nach Angaben des örtlichen Katastrophenschutzministeriums mindestens 70 Menschen, davon 41 Kinder. Die 30 Kinder im Vorschulalter und elf Volksschüler wurden bei den Erdstößen mit einer Stärke von 6,6 in dem völlig zerstörten Bergdorf Nura getötet. Es wird mit weiteren Opfern gerechnet. In der chinesischen autonomen Region Tibet starben mindestens 30 Menschen bei einem Beben, das ebenfalls die Stärke 6,6 auf der Richterskala hatte.

Die Erdstöße in Tibet hatten sich um 16.30 Uhr Ortszeit etwa 80 Kilometer westlich der Stadt Lhasa in einer Tiefe von acht Kilometern ereignet, berichteten staatliche chinesische Quellen. Eine Viertelstunde später gab es ein Nachbeben der Stärke 5,1. In der tibetischen Region Damxung seien viele Häuser eingestürzt und Straßen und Kommunikationswege zerstört worden, berichteten die Behörden. Unter den Trümmern werden noch mehr Opfer vermutet. Die Region liegt etwa 1.000 Kilometer von Kirgisistan entfernt.

Bergdorf komplett zerstört
Dort ist das Bergdorf Nura mit knapp 1.000 Bewohnern im schwer zugänglichen Hochgebirge im Süden komplett zerstört worden, teilte die Regierung am Montag mit. Das Beben mit einer von US-Seismologen gemessenen Stärke von 6,6 ereignete sich am Sonntagabend im Grenzgebiet zu China. Helfer flogen mit Hubschraubern in das Katastrophengebiet. "Es bot sich ein schreckliches Bild. Nura ist völlig zerstört", sagte Zivilschutzminister Kamtschybek Taschijew. Sämtliche Wege zu dem Dorf seien ebenfalls zerstört. Die nächste Krankenstation befindet sich fast 80 Kilometer entfernt.

Schwerverletzte werden in Krankenhäuser der Gebietshauptstadt Osch geflogen. Starke Nachbeben lösten unter den Bewohnern der betroffenen Region erneut Panik aus. Sogar in der etwa 400 Kilometer nördlich gelegenen Hauptstadt Bischkek war das Hauptbeben am Sonntagabend deutlich spürbar. Russland kündigte an, ein Flugzeug mit Hilfsgütern nach Südkirgisistan zu schicken. Die betroffene Region gehört zu den Ausläufern des erdbebengefährdeten Pamir-Gebirges.

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