Die Arbeitswelt hat sich gewandelt. Arbeitnehmer/-innen werden von Unternehmern zunehmend in atypische Arbeitsverhältnisse gedrängt, die häufig ein geringes Einkommen und mangelnde Absicherung mit sich bringen: Teilzeitarbeit inklusive geringfügiger Beschäftigung, freier Dienstvertrag, neue Selbständigkeit oder Leiharbeit.
"Atypische Arbeit kann während mancher Lebensphasen passend sein, es muss jedoch sicher gestellt werden, dass sie von den Betroffenen freiwillig ausgeübt wird und nicht in die Prekarität führt", betont AK-Vizepräsidentin Christine Lengauer. Die Folge von prekärer Beschäftigung ist häufig Armut trotz Arbeit.
Armut ist Definitionssache
Von Armut spricht man dann, wenn ein Haushalt über ein sehr geringes Einkommen verfügt. Diese so genannte "Armutsgefährdungsschwelle" lag 2006 in einem Einpersonenhaushalt bei 893 Euro monatlich zwölf Mal pro Jahr. "Generell gilt, dass das Armutsrisiko sinkt, wenn eine Erwerbstätigkeit ausgeübt wird. Derzeit steigt aber die Zahl jener Personen, die trotz Erwerbstätigkeit arm sind", warnt Pold Ginner, Koordinator des Armutsnetzwerks in Oberösterreich.
Prekär wird normal
Das besonders Bedrohliche daran ist die "Normalisierung" prekärer Arbeits- und Lebensbedingungen, von denen vor allem Frauen betroffen sind, bestätigt auch Edeltraud Artner-Papelitzky, Bereichsleiterin von mensch & arbeit der Katholischen Kirche OÖ: "Wir müssen sehr auf der Hut sein, dass es nicht zur Richtschnur wird, dass Menschen unter solchen Bedingungen arbeiten."
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