Minus 1,5 Prozent

Weniger Arbeitslose im September

Österreich
01.10.2008 16:28
Im September ging in Österreich bundesweit die Arbeitslosigkeit leicht zurück. Mit einem Minus von 1,5 Prozent (2.820 Personen) sank die Zahl auf 183.327 vorgemerkte Arbeitsuchende. In sieben Bundesländern wurde aber ein Zuwachs bei der Zahl der Arbeitslosen verzeichnet, hier vor allem bei jüngeren und älteren Menschen. Für Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) ist mit den jüngsten revidierten Eurostat-Daten schon seit März "Vollbeschäftigung" erreicht. Arbeiterkammer und ÖGB warnen aber trotz der guten Zahlen vor einer sich abzeichnenden Verschlechterung der Lage und fordern rasches Handeln.

Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen ist im September im Jahresvergleich um 1,5 Prozent (2.820 Personen) auf 183.327 gesunken. Stärker rückgängig war die Zahl der gemeldeten freien Jobs, die um 7,7 Prozent (3.212) auf 38.514 zurückging. Die Zahl der Schulungsteilnehmer, die in der Statistik nicht als Arbeitssuchende gelten, stieg um 0,7 Prozent auf 50.469.

Zuwächse bei der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr waren bei Jugendlichen (+ 2,0 Prozent), bei Älteren ab 50 Jahren (+ 3,8 Prozent) und bei Ausländern (+ 2,4 Prozent) zu verzeichnen. Gesunken ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich bei Inländern (- 2,3 Prozent) und bei Langzeitarbeitslosen (- 5,2 Prozent).

Arbeitslosigkeit in Wien verringert
In der Bundeshauptstadt wurde ein Rückgang von 7 Prozent (4.693 Personen) verzeichnet, während in Tirol die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen um 10,4 Prozent (1.300) anstieg. Neben Wien ging die Zahl der Vormerkungen im September nur noch in Niederösterreich zurück (5,4 Prozent bzw. 1.665 Personen).

In Vorarlberg stieg die Zahl der Arbeitslosen um 0,4 Prozent (35), in Oberösterreich um 0,9 Prozent (161) und in der Steiermark um 1,1 Prozent (271). Deutliche Zuwächse bei den Vormerkungen verzeichneten Salzburg (6,5 Prozent bzw. 499 Arbeitssuchende), das Burgenland (6,6 Prozent bzw. 340), Kärnten (7,6 Prozent bzw. 932). Den höchsten Anstieg der vorgemerkten Arbeitslosen gab es in Tirol mit + 10,4 Prozent (1.300).

Bartenstein sieht Vollbeschäftigung
Für Bartenstein ist mit den jüngsten revidierten Daten schon seit März Vollbeschäftigung in Österreich erreicht. Dies ergebe sich aus der rückwirkenden Korrektur der Eurostat-Daten für Österreich ab 2006, meinte dazu AMS-Vorstand Johannes Kopf. "Die alte Methode war träge, jetzt sind die Arbeitslosendaten richtig", erklärte Kopf die rückwirkende Korrektur.

Nun sei der starke Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Österreich besser in der Quote abgebildet. Mit dieser bestmöglichen Ausgangsbasis werde Österreich in die nächsten schwierigeren Monate gehen, rechnet Bartenstein mit einer deutlichen Eintrübung der Konjunktur.

Arbeiterkammer und ÖGB besorgt
Warnende Worte kommen von den Arbeitnehmerorganisationen: "Noch sinkt die Arbeitslosigkeit in Österreich, aber die Gefahr eines Wirtschaftsabschwungs und damit steigender Arbeitslosigkeit wächst täglich", sagt AK-Präsident Herbert Tumpel. Österreich brauche daher möglichst rasch eine handlungsfähige Regierung, die in der Lage sei, auf den drohenden Einbruch auf dem Arbeitsmarkt rechtzeitig zu reagieren. Das Wichtigste sei eine Stärkung der Kaufkraft durch eine Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen, außerdem müsse weiter in die Ausbildung der Arbeitnehmer investiert werden.

Auch der ÖGB ist besorgt: Die Situation werde sich in den nächsten Monaten noch verschärfen. "Die Zeit des Zuwartens ist vorbei, energisches Gegensteuern zur Ankurbelung der Wirtschaft ist angesagt", verlangt ÖGB-Arbeitsmarktsprecher und vida-Vorsitzender Rudolf Kaske.

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