Für die Mitarbeiter stehe laut Magna die Arbeitsstiftung offen. Am Standort Graz werden nach den Kündigungen noch rund 6.000 Beschäftigte bei Magna Steyr tätig sein. Apfalter sprach laut einem Bericht des ORF Radio Steiermark von einer "Einmal-Maßnahme," es werde zu keinen weiteren Kündigungen kommen. Man habe einige neue Fertigungs-Aufträge gebucht, dann werde es "wieder sukzessive aufwärts" gehen. Im nächsten Jahr werden das Peugeot Sportcoupe, ein Aston Martin-Modell und von Porsche der Cayman und der Boxster gefertigt.
"Leider Gottes..."
Laut Magna Europa-Sprecher Daniel Witzani habe man sich wegen der Kündigungen mit dem Betriebsrat ins Einvernehmen gesetzt. "Leider Gottes" müsse man die Maßnahme durchführen, aber man hoffe, dass es mit den neuen Aufträgen wieder aufwärts gehen dürfte. Man werde versuchen, die Kündigungen möglichst über "natürliche Abgänge" abzuwickeln. Das Kunden-Portfolio von Magna Steyr habe sich deutlich verändert und auch erweitert, das habe Auswirkungen.
Und wieder liegt's an Amerika...
Die Kündigungen dürften mit dem schwächelnden Automobilmarkt in Nordamerika zusammenhängen: Die Frage des Treibstoffverbrauches und Zurückhaltung von Kunden beim Autoneukauf beginnt sich auf die Konjunktur der Automobilhersteller auszuwirken.
Graz: vom "Commander" bis zum Aston Martin
Derzeit werden in Graz der BMW X3 (dessen Produktion in der Steiermark läuft 2010 aus), die Jeep-Modelle Grand Cherokee und Commander, die Mercedes G-Klasse, der Chrysler 300 C sowie das Saab Cabrio 9-3 gebaut. Neben den neuen Aufträgen von Aston Martin, Porsche und Peugeot wird auch der Mini SAV in Graz gebaut werden.
KPÖ: "Zufällig einen Tag nach der Wahl?"
Kritik am Vorgehen von Magna Steyr kam von der steirischen KPÖ: Einen Tag nach der Nationalratswahl werde eine neue Kündigungswelle bekannt - "es stellt sich die Frage, ob es sich dabei um einen Zufall handelt oder ob diese Hiobsbotschaft ganz gezielt zurückgehalten wurde", so der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder am Montag. Es wäre nötig, "auf allen Ebenen ein Gegengewicht zur herrschenden Politik zu schaffen und die transnationalen Konzerne in die Schranken zu weisen", forderte Parteder.
Bartensteins Soforthilfe
Arbeitsminister Martin Bartenstein hat noch am Montag erste Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet: "Das AMS wird für alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Die Magna-Betriebsleitung und das AMS arbeiten gemeinsam an Hilfsmaßnahmen", so Bartenstein. Eine Arbeitsstiftung sei bereits vorbereitet und stehe zur Verfügung.
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