"Wir nutzen eine Vielzahl öffentlicher Kanäle, um Jobmöglichkeiten in unserer Organisation zu bewerben. Facebook ist ein aktuelles Beispiel hierfür", zitiert der Guardian eine Sprecherin des britischen Außenministeriums. Neben dem Internet setze man in dieser Hinsicht auch auf andere Medien, die ein breites Publikum erreichen würden. "Mit der offenen Rekrutierungskampagne des SIS wollen wir stärker auf den Talentpool abzielen, der die heutige Gesellschaft in Großbritannien repräsentiert", betont die Sprecherin. Dies sei deshalb von entscheidender Bedeutung, da viele der MI6-Agenten vorwiegend im Ausland tätig sind. Es sei nämlich von besonderem Interesse, dass die zukünftigen Spionagerekruten "die Werte der Gesellschaft repräsentieren, der sie dienen", so die Sprecherin.
Im Vergleich zu bisher gestarteten Rekrutierungskampagnen im Radio und in Zeitungen erzielten die Anzeigen auf Facebook bislang eine enorme Resonanz. "Mit der Zahl der bisher eingelangten Antworten sind wir sehr zufrieden", bestätigt die Sprecherin. Laut einem "Cnet"-Bericht haben inzwischen bereits rund 700 Nutzer der Social Community auf die Inserate geantwortet. Die Anzeigen wurden dabei vom MI6 für spezifische Zielgruppen produziert. "Absolventen aller Altersgruppen erhalten bei uns die Möglichkeit auf Langzeitkarrieren als Beamter im Einsatz, die sich mit dem Sammeln und Analysieren von globalen Geheimdienstinformationen beschäftigen", heißt es etwa in einer speziell für Menschen mit akademischem Hintergrund konzipierten Einschaltung.
Bis 2006 begab sich der MI6 vor allem an den britischen Elite-Universitäten auf die Jagd nach neuen Mitarbeitern, die zumeist direkt nach ihrem Abschluss beim Geheimdienst einsteigen sollten. Neben der klassischen Rekrutierung von Absolventen der Universitäten sollen im Zuge der neuen Strategie mit speziellen Anzeigen aber auch jene Menschen angesprochen werden, die sich in ihrem gegenwärtigen Job langweilen und nach einer Alternative suchen. "Zeit für einen Karrierewechsel? Beim MI6 kann man Ihre Fähigkeiten gut brauchen", lautet die passende Facebook-Werbung. (pte)
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