Rote Zahlen

Jobs bei Mödlinger Maschinenfabrik wackeln

Österreich
26.09.2008 14:05
Der weltweit drittgrößte Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer (KBA), der auch eine Niederlassung in Wien hat, wird das laufende Geschäftsjahr mit roten Zahlen abschließen. Zugleich kündigte das deutsche Unternehmen an, im kommenden Jahr Arbeitsplätze abzubauen. Das weitere Bestehen der Maschinenfabrik KBA-Mödling ist aber offenbar gesichert, wenn auch zusammengestutzt. Wie viele der derzeit 700 Stellen in Mödling tatsächlich gestrichen werden müssen, steht noch nicht fest. Die KBA weist darauf hin, dass die Existenz der ältesten Tochter durch diese Personalanpassung nicht gefährdet sei.

"Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in Mödling sind im Bereich Wertpapierdruckmaschinen beschäftigt und dieses Segment ist von dem Markteinbruch im Bogenoffset überhaupt nicht betroffen", betonte der Marketing-Direktor der Koenig & Bauer AG, Klaus Schmidt, am Freitag in Würzburg. Die geplante "Personalanpassung von mehreren Hundert Mitarbeitern" verteile sich auf drei Standorte - Maria Enzersdorf bei Mödling, Radebeul (Deutschland) und Dobruska (Tschechien).

Finanzierungsprobleme der Kunden
Im Frühjahr hatte Koenig & Bauer bei der Branchenfachmesse drupa in Düsseldorf Aufträge im Volumen von 170 Mio. Euro für Bogenoffsetmaschinen in den Büchern. Eine ganze Reihe davon konnte aber wegen Finanzierungsproblemen der Kunden infolge der restriktiven Kreditvergabe der Banken nicht realisiert werden - im Fall von Koenig & Bauer sei es "ein zweistelliger Millionenbetrag" gewesen. Davon sei insbesondere das US-Geschäft betroffen gewesen.

Weiterer Umsatzrückgang erwartet
"Die Kluft zwischen den unterzeichneten und den realisierten Verträgen war noch nie so groß wie bei der diesjährigen Messe", so Schmidt. In weiterer Folge rechnet Koenig & Bauer mit einem Umsatzrückgang und Auslastungsproblemen. Das ist den Unternehmensangaben zufolge kein spezifisches KBA-Problem, sondern betrifft die gesamte Branche.

"Aufgrund der Folgen der Finanzkrise und der konjunkturellen Abkühlung erwarten wir auch in den nächsten beiden Jahren keine Besserung; deshalb müssen wir die Kapazitäten anpassen", erklärte Schmidt. Das Marktvolumen werde voraussichtlich um 25 Prozent unter Normalniveau liegen.

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