Pures Vergnügen

Pure

Spiele
24.09.2008 16:31
Ein kurzer Kick und der Zweitakter beginnt zu schnurren. Jetzt nur noch ein Dreh am Gasgriff und schon graben sich die Reifen des Quads in den Gatsch. Für das, was dann in Disneys Offroad-Arcade-Racer "Pure" folgt, braucht es starke Nerven, Adrenalin und eine gehörige Portion Mumm in den Knochen.

Mit Spieleserien wie "ATV Offroad Fury" und "MotoGP" haben die britischen Black Rock Studios, damals noch unter dem Namen Climax Racing firmierend, bereits ihr Händchen für zünftige Rennsimulationen bewiesen. Bei "Pure" rückt die Simulation nun allerdings in den Hintergrund, stattdessen präsentiert man einen rasanten und actionlastigen Arcade-Racer, der bereits im Rahmen der E3 zum "Best Racing Game" gekürt wurde.

Und das durchaus berechtigt, kombiniert der Titel doch schnelle Rennen mit gewaltigen Sprüngen und spektakulären Tricks. Wichtigstes Charakteristikum dabei ist eine dreiteilige Boost-Anzeige, die sich durch Sprünge und Stunts kontinuierlich füllt. Stehen anfangs nur simple Tricks zur Auswahl, gesellen sich mit Erreichen jeder weiteren Boost-Stufe neue, noch waghalsigere Sprünge hinzu.

Die Steuerung ist dabei sehr intuitiv und einfach gehalten: Mit den beiden Triggern wird wie gewohnt Gas gegeben bzw. gebremst, mit dem linken Analogstick holt der Spieler durch Zurückziehen hingegen vor Kuppen oder Rampen Schwung, um dann durch Bewegen des Sticks in eine beliebige Richtung sowie Drücken eines die jeweilige Boost-Stufe symbolisierenden Buttons (A, B oder Y auf der Xbox) Tricks auszuführen. Je waghalsiger und "fresher" die Sprünge, umso schneller füllt sich wiederum die Boost-Leiste. Wer gerade nicht springen, dafür aber ein paar PS mehr locker machen möchte, kann den Boost mittels X-Button auch für einen zusätzlichen Geschwindigkeitsschub nutzen.

Hat man sich nach einem einführenden Kurz-Tutorial mit diesen Grundlagen vertraut gemacht, kann man sein Können in drei unterschiedlichen Rennarten unter Beweis stellen. Während im "Sprint" größtes fahrerisches Geschick verlangt wird, bietet das "Wettrennen" eine gesunde Mischung aus Rennen und Stunts. Im "Freestyle" dreht sich hingegen alles um die Action, eine Ziellinie gibt es hier nicht. Sieger ist vielmehr, wer Sprünge gekonnt zu Kombos verknüpft und die meisten Punkte einfährt. Einen Haken gibt es allerdings: Wer nicht rechtzeitig durch Einsammeln entsprechender Symbole für Spritnachschub sorgt, steht bald mit leerem Tank auf der Strecke.

Diese drei Rennarten können nun in unterschiedlichen Modi in Angriff genommen werden. Neben dem schnellen Einzelrennen oder Übungsfahrten ohne Kontrahenten können etwa bis zu 16 Fahrer online gegeneinander antreten. Herzstück des Spiels ist jedoch der "Welttournee"-Modus, in dem mehrere Rennen zu Events zusammengefasst werden und der Spieler durch Absolvieren letzterer neue Strecken und auch Fahrzeugteile freispielt. Denn: Dem Tuning des fahrbaren Untersatzes wird in "Pure" große Bedeutung zugeschrieben.

Vor dem Karriere-Start gilt es aus etlichen Einzelteilen das ganz persönliche Wunsch-Quad zu basteln und farblich zu gestalten. Für technisch weniger interessierte Spieler gibt es jedoch auch eine Schnellfunktion, mit der sich die wichtigsten Komponenten automatisch zusammensetzen lassen. Etwas mühsam wird es allerdings, wenn neue Komponenten hinzugewonnen wurden und in der Garage erst manuell aus den Einzelteilen herausgesucht und separat angebracht werden müssen.

Aber allzu lang mit Tuning aufhalten möchte man sich bei "Pure" sowieso nicht, lockt der Titel doch mit atemberaubender Grafik an die virtuelle frische Luft: Über 40 Strecken in sieben unterschiedlichen Umgebungen laden zum Gatsch-Hupfen ein – von den wildromantischen Landschaften Italiens über die schneeverhangenen Berge Wyomings bis hin zu den tropisch angehauchten Kursen Thailands. Jeder Parcours bietet nicht nur eine Fülle an Details und "Eye-Catchern", sondern auch jede Menge Abkürzungen und alternative Routen. "Hingucker" sind aber definitiv die gewagten Stunts und Tricksprünge über oftmals gewaltige Abgründe. Musikalisch unterlegt wird das Ganze von zumeist heftig rockenden, aber durchaus passenden Klängen. Lediglich die Kommentare der Fahrer wirken manches Mal ein wenig zu aufgesetzt.

Fazit: "Pure" ist ein Arcade-Racer, wie er im Buche steht: Unkompliziert und leicht zu bedienen, bietet die Gatsch-Hupferei rasanten und optisch imposanten Fahrspaß für Groß und Klein. Auch die überschaubare Anzahl an Spielmodi und Umgebungen vermag nichts daran zu ändern, dass "Pure" ein mehr als gelungenes und überaus unterhaltsames Rennspiel geworden ist, das anzuspielen sich für Fans des Genres jedenfalls lohnt.

Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3, PC
Publisher: Disney Interactive
Krone.at-Wertung: 8/10


von Sebastian Räuchle

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