Revanche angesagt

Hamilton gibt sich vor Singapur-GP kämpferisch

Sport
24.09.2008 14:45
Nachdem das FIA-Berufungsgericht mit dem Österreicher Erich Sedelmayer Lewis Hamilton in Paris auf dem Weg zum Formel-1-WM-Titel eingebremst hat, will der Brite am Wochenende im ersten Singapur-Spektakel unter 1.500 Scheinwerfern richtig Vollgas geben. "Die Leute erwarten vielleicht jetzt, dass ich niedergeschlagen bin über das Urteil, aber das bin ich nicht", meinte der WM-Spitzenreiter am Mittwoch in der asiatischen Millionen-Metropole.

Durch die Entscheidung des Automobil-Weltverbandes (FIA), die umstrittene Aberkennung von Hamiltons Sieg im Belgien-Grand-Prix in Spa nicht zurückzunehmen (Bericht in der Infobox!), hat der erste Auftritt der Formel 1 im Stadtstaat nicht nur wegen der Unberechenbarkeit eines Nachtrennens an Brisanz gewonnen. Auch sportlich hat die Flutlicht-Premiere durch die Häuserschluchten am Hafen noch einmal an Spannung gewonnen.

Nur noch ein Punkt Vorsprung auf Massa
Statt wie erhofft mit sieben Punkten Vorsprung in die letzten vier der 18 WM-Läufe zu starten, liegt der WM-Führende Hamilton (78 Punkte) weiterhin minimal nur mit einem Zähler vor Ferrari-Pilot Felipe Massa. Der Brasilianer, der in Spa nach der 25-Sekunden-Strafe für seinen Konkurrenten zum Sieger erklärt worden war, war der Profiteur des FIA-Beschlusses in Paris.

Hamilton mochte sich mit dem abgeschmetterten Einspruch nicht mehr befassen. "Alles, was ich nun will, ist, diese Angelegenheit hinter mir zu lassen und das zu machen, was wir Fahrer am besten können - gegeneinander fahren", betonte der 23-Jährige. Auch seine Heimat-Presse kommentierte am Mittwoch das FIA-Urteil sachlich. Nur der "Daily Mail" stellte bissig fest: "Unrecht obsiegt, Hamiltons Einspruch in FIA-Farce zurückgewiesen".

Im Ferrari-Land Italien sah die "La Gazzetta dello Sport" den Verband als großen Verlierer: "Massa siegt auch in Paris. McLaren gewinnt nie. Ein überflüssiger Prozess, der die FIA schwächt", schrieb die Zeitung und befürchtete: "Jetzt wird das Duell noch giftiger. Die Piloten sind gefordert, damit es nicht in eine Rauferei ausartet."

Haug sieht „vier bis sechs Fahrer“ als Titelkandidaten
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug glaubt indes nicht allein an ein Duell von Hamilton mit Massa. "Vier bis mathematisch sechs Fahrer" kommen für ihn als Titelkandidaten noch infrage. Dazu zählt er BMW-Sauber-Pilot Robert Kubica (64) als Gesamtdritten ebenso wie Weltmeister Kimi Räikkönen (57) im Ferrari und Kubicas deutschen Teamkollegen Nick Heidfeld (53) als Fünften.

Auch Deutschlands neuen Formel-1-Star Sebastian Vettel hat Haug auf der Rechnung - allerdings nicht mehr für die WM. "Er wird auf einer Strecke wie in Singapur wieder ganz gut sein. Er gehört in Singapur sicherlich zu den Top-5-Kandidaten", meinte der Mercedes-Manager über den Toro-Rosso-Sensationssieger von Monza.

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(Bild: KMM)



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