Neuer Spitzenreiter

Austria nach 2:1 gegen Altach Tabellenführer

Fußball
25.09.2008 12:53
Die Wiener Austria hat am Mittwoch in der 10. Runde der tipp3-Bundesliga die Tabellenführung übernommen. Dank eines mühevollen 2:1-Sieges vor 6.217 Zuschauern im Horr-Stadion gegen Schlusslicht SCR Altach verwiesen die "Veilchen" Erzrivalen Rapid um einen Punkt auf Rang zwei. Standfest (23.) hatte die Hausherren in Führung gebracht, nach dem Ausgleich durch Schoppitsch (40.) stellte Sulimani in der 75. Minute den Sprung an die Spitzenposition sicher. Red Bull Salzburg fertigte Sturm Graz im EM-Stadion Wals-Siezenheim klar mit 3:1 ab. Weiters: Mattersburg - LASK 1:4, Kapfenberg - Kärnten 0:2.

Der Weg zu Platz eins gestaltete sich für die Austria aber schwieriger als erwartet, auch wenn die Wiener den klar besseren Start erwischten. In der 10. Minute wurden sie erstmals gefährlich, als Bazina aus rund zehn Metern an Altach-Keeper Michl scheiterte. Vier Minuten später parierte der Vorarlberger einen Weitschuss von Sun mit einer Faustabwehr. Das 1:0 für die Gastgeber war schließlich die logische Konsequenz der vorläufigen violetten Überlegenheit. Einen Eckball von Sun verlängerte Bak per Kopf in Richtung Standfest und der Teamspieler traf aus kurzer Distanz mit einem Schuss aus der Drehung zum 1:0 (24.) - zum ersten Mal in dieser Liga-Saison erzielte die Truppe von Karl Daxbacher in einem Heimmatch das erste Tor des Spiels.

1:0 als Hemmschuh für die Austria
Diese Tatsache stellte für die Austrianer aber eher einen Hemmschuh als einen Ansporn dar. Anstatt nachzusetzen und die Partie vorzeitig zu entscheiden, schien die Austria von der Aussicht auf die Tabellenführung wie gelähmt und ließ die zunächst harmlosen Altacher aufkommen. In der 37. Minute rettete Safar bei einem Querpass von Mimm gerade noch vor dem einschussbereiten Jagne, drei Minuten später jedoch stellte Schoppitsch aus einem von Sulimani unhaltbar abgefälschten Freistoß von der Strafraumgrenze auf 1:1.

Die zweite Hälfte begann nicht mit einem Sturmlauf der Wiener, sondern mit einer hochkarätigen Chance für die Gäste: Nach Kling-Flanke und Jagne-Kopfballvorlage kam Konrad aus rund vier Metern zum Schuss, Safar und Schiemer bewahrten die Veilchen aber mit vereinten Kräften vor einem Rückstand.

Austria in zweiter Hälfte ideenlos
In der Folge präsentierte sich die Austria völlig ideenlos, der wegen einer Muskelverhärtung fehlende Acimovic ging den Favoritnern offensichtlich an allen Ecken und Enden ab. Und als dann eine Standard-Situation die Rettung zu bringen schien, agierte Schiedsrichter Drachta als Spielverderber: In der 59. Minute war Okotie per Kopf nach einer Freistoß-Flanke von Sun zur Stelle, der Referee versagte dem Treffer jedoch wohl fälschlicherweise wegen eines angeblichen Fouls des Stürmers die Anerkennung.

In der 75. Minute kehrte das Glück aber zur Austria zurück. Einen Querpass des eingewechselten Diabang übernahm Sulimani aus rund 15 Metern direkt, sein Schuss wurde von Guem entscheidend abgefälscht und hievte die Veilchen an die Tabellenspitze, auch weil ein Freistoß von Pamminger in der 93. Minute nur an der Stange landete. Trotz der Einwechslung von Ailton konnte das Schlusslicht die sechste Liga-Niederlage in Folge nicht mehr abwenden, während die Austria mit dem sechsten Pflichtspiel-Sieg en suite den Platz an der Sonne erklomm.

Salzburg siegt gegen Sturm Graz 3:1
Red Bull Salzburg ist wieder auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Die Elf von Coach Co Adriaanse feierte im EM-Stadion Wals-Siezenheim gegen Sturm Graz vor 11.500 Zuschauern einen klaren 3:1-(2:1)-Heimsieg. Die Fans hatten vor der Partie ein Transparent mit der Aufschrift "Co gib Ihnen die Spielfreude wieder zurück!" entrollt. Und die topmotivierte Adriaanse-Elf (u.a. ohne Zickler, Tchoyi und Öbster) versöhnte ihre Anhänger für die zuletzt schwachen Auswärtsauftritte vor den Augen von Club-Boss Didi Mateschitz mit einer starken Leistung von der ersten Minute an. Nach einer Leitgeb-Flanke konnte sich ÖFB-Teamstürmer Marc Janko den Ball zwischen Sonnleitner und Feldhofer seelenruhig mit der Brust herunternehmen und an Sturms Bundesliga-Debütant Martin Kobras vorbei zum 1:0 ins lange Eck einschießen (5.).

Elf Minuten später konnte der 22-jährige Sturm-Schlussmann dann sein Talent unter Beweis stellen, indem er nach einem Janocko-Idealzuspiel zweimal gegen Leitgeb sensationell hielt (16.). Wie aus dem Nichts kamen die Grazer, die sich am Samstag mit 2:2 im Heimspiel von den "Bullen" getrennt hatten, mit der einzigen gefährlichen Aktion vor der Pause zum 1:1. Nach einem Haas-Freistoß wurde der aufgerückte Feldhofer von der Salzburg-Abwehr völlig alleine gelassen und konnte seelenruhig mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz ausgleichen (28.).

Kurz vor der Pause erhöhten die aggressiven und laufstarken Mozartstädter dann nochmals den Druck und schnürten die Grazer in der eigenen Hälfte ein. Janocko wurde nach einer schönen Aktion im Strafraum von Feldhofer gelegt und Janko verwandelte den von Schiedsrichter Fritz Stuchlik verhängten Elfmeter sicher zum 2:1 (40.). Für den ÖFB-Stürmer war es bereits der zehnte Saisontreffer. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hätte Bodnar noch fast auf 3:1 erhöht, sein Schuss ging aber knapp am langen Eck vorbei. Nach der Pause sorgten die Salzburger für die schnelle Vorentscheidung. Einen fast 40-Meter-Wechselpass von Bodnar übernahm Jezek vom linken Strafraumeck direkt und der Ball senkte sich über dem völlig überraschten Kobras hinweg genau ins lange Eck (48.). Danach gingen die "Bullen" nicht mehr mit demselben Elan wie vor der Pause zu Werke, hatten die Partie aber ständig unter Kontrolle.

Mattersburg - LASK 1:4
Die Revanche für die Niederlage in Linz ist Mattersburg nicht geglückt. Die Burgenländer haben am Mittwoch auch das "Heim-Rückspiel" gegen den LASK verloren und mit 1:4 den Kürzeren gezogen. Die Lederer-Elf verlor nach der dritten Niederlage in Folge den Anschluss an das Mittelfeld, der LASK hat sich auf Rang vier der Tabelle vorgearbeitet und nur mehr drei Zähler Rückstand auf Leader Austria Wien. Die Oberösterreicher, die Kapitän Vastic wieder von Beginn an aufgeboten hatten, dominierten über weite Strecken das Spiel. War die 1:0-Führung durch Saurer (26.) noch etwas glücklich, fiel der Sieg nach Treffern von Mayrleb (37.), Hoheneder (62.) und Piermayr (93.) absolut verdient aus. Nach einem Foul von LASK-Goalie Cavlina an Jancker betrieb Naumoski mit dem 1:4 noch Ergebniskosmetik vom Elfmeterpunkt (94.).

Kapfenberg - Austria Kärnten 0:2
Die Mannschaft der Stunde kommt überraschend aus Klagenfurt: Der SK Austria Kärnten hat beim Kapfenberger SV Superfund mit 2:0 (1:0) gewonnen und damit seine eindrucksvolle Siegesserie fortgesetzt. Das Team von Frenkie Schinkels feierte den fünften Zu-Null-Sieg in Folge (14:0-Tore) und schloss damit zur Spitzengruppe auf. Kärnten liegt nur noch vier Punkte hinter Tabellenführer Austria auf Rang fünf.

Kurz vor der Pause hatte der KSV die große Chance auf die Führung, doch Bernsteiner traf nur die Latte und Felfernig vergab den Nachschuss (40.). Postwendend folgte die Strafe in Form eines Gegentreffers. Kärnten-Kapitän Manuel Weber tankte sich durch, seinen ersten Versuch konnte Torhüter Eisl noch abwehren, doch Weber setzte nach und traf per Kopf zum 1:0 für die Gäste (44.).

Kapfenberg überlegte Einspruch wegen Schiri-Fehler
In der zweiten Hälfte änderte sich nicht viel an der Spielcharakteristik, die Steirer rannten mit untauglichen Mitteln dem Rückstand hinterher. Zu allem Übel sah Taboga in der 69. Minute die Gelb-Rote Karte. Dies sorgte nach dem Spiel für heftige Diskussionen, denn nicht Taboga hatte das Foul an Chiquinho begangen, sondern sein Teamkollege Miroslav Milosevic. Kapfenberg kündigte nach dem Match einen möglichen Protest gegen die Spielwertung an, verwarf diesen Gedanken jedoch am Donnerstagvormittag.

Eine echte Chance, die Partie noch zu drehen, hatte Kapfenberg nicht. In der 85. Minute machte schließlich Schumacher mit dem 2:0 alles klar, der Brasilianer nützte einen Schönberger-Fehler und erzielte in seinem zweiten Spiel für die Kärntner seinen zweiten Treffer.

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(Bild: KMM)



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