Konsequenzen

Oberösterreich stockt Jugendwohlfahrt auf

Oberösterreich
23.09.2008 12:34
Das Land Oberösterreich zieht nun Konsequenzen aus jenem Fall, bei dem drei Mädchen jahrelang von der Außenwelt abgeschottet worden sein sollen: In einem ersten Schritt wird die Jugendwohlfahrt um 13 zusätzliche Dienstposten aufgestockt. Das gab der zuständige Landesrat Josef Ackerl von der SPÖ am Dienstag bekannt. Die Jugendwohlfahrt müsse "selbstbewusster und konsequenter" auftreten.

Die Volksanwaltschaft spreche in ihrem Prüfbericht zu dem Fall vier Empfehlungen aus, so Ackerl. Diese seien beinahe deckungsgleich mit den Zielsetzungen der teilweise vor der Causa von der Jugendwohlfahrt des Landes eingeleiteten Maßnahmen: Vorgesehen sind Handlungsanleitungen und Fortbildungsseminare, Anweisungen an die Jugendämter, bei Zweifeln an der Erziehungsfähigkeit aktiv Anträge im Rahmen der gesetzlichen Befugnisse einzubringen, die Unterstützung der Wohlfahrt in den Bezirken durch die Dienst- und Fachaufsicht sowie die Erhöhung der personellen und budgetären Ressourcen. Auch an einer besseren Vernetzung mit mit den Systempartnern werde gearbeitet, berichtete der Landesrat.

Rund 5.000 Untersuchungen jährlich
Jährlich würden rund 5.000 Abklärungen durchgeführt, bei denen die Sozialarbeiter überprüfen und entscheiden müssen, ob eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegt und Familien Unterstützung brauchen. Dabei mache sich die Jugendwohlfahrt ein Bild von der familiären Situation und der Entwicklungsgeschichte des Kindes, erklärte Ackerl. Bei knapp der Hälfte der Meldungen liege keine Kindeswohlgefährdung vor. In den anderen Fällen werde mit den Erziehungsberechtigten einen Hilfeplan mit konkreten Zielen erarbeitet.

Urteil gegen Mutter aufgehoben
Der Fall der drei angeblich verwahrlosten Mädchen war Anfang 2007 bekanntgeworden, im November wurde die Frau in Klagenfurt zur Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Im Mai hob der Oberste Gerichtshof das Urteil auf. Er kritisierte, dass die beiden älteren Töchter im Verfahren nie ausgesagt hatten. Ein Termin für eine neue Prozessrunde steht noch nicht fest.

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