Endlager-Ende

Widerstand verhindert Atommüll-Lager

Oberösterreich
23.09.2008 11:27
Ein Atommüll-Endlager in Tschechien dürfte vorerst am Bürgerwiderstand gescheitert sein. Das teilte der oberösterreichische Anti-Atom-Beauftragte Radko Pavlovec mit. Mit einem juristischen Trick ermögliche Tschechien aber trotz der ungelösten Entsorgungsfrage den weiteren Betrieb von Kernkraftwerken, kritisierte er.

Vor den nahenden Regionalwahlen in Tschechien hätten die Vertretungen in allen vier betroffenen Kreise ihre entschiedene Ablehnung eines Endlagers für hoch radioaktive Abfälle bekundet, so Pavlovec. Sie hätten sich zudem gegen eine Eintragung der Gebiete in den Raumplan quergelegt. Dies könnte einen Stopp für Probebohrungen zur Folge haben.

Juristische Spitzfindigkeiten
"Diese Situation müsste nach den Vorgaben des tschechischen Atomgesetzes zur sofortigen Einstellung des Betriebes der tschechischen Kernkraftwerke Dukovany und Temelin führen," erklärte Pavlovec. Um dieses Problem zu umgehen, greife Tschechien zu einem Trick: Die abgebrannten Brennstäbe würden nicht als Abfall, sondern als "wichtiger Rohstoff zur weiteren Verwendung" deklariert.

Bürgerwiderstand erfolgreich
In den meisten potenziellen Endlagerstandorten hätten sich in lokalen Referenden mehr als 90 Prozent der Bevölkerung dagegen ausgesprochen, so Pavlovec. Daher habe Tschechien bereits 2004 die Suche eingestellt und ein fünfjähriges Moratorium erklärt. "Der Bürgerwiderstand hat die Endlagersuche gestoppt. Die Genehmigung neuer AKW-Blöcke wäre angesichts der ungelösten Frage der Entsorgung hoch radioaktiver Abfälle völlig verantwortungslos", ist der Anti-Atom-Beauftragte überzeugt.

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