Fotografie im Fokus

Die Trends der Photokina

Elektronik
30.09.2008 14:06
Auf der weltweit bedeutendsten Messe für Fotografie, der Photokina, haben über 1.500 Unternehmen aus 49 Ländern das gesamte Angebotsspektrum der modernen Bildtechnik und Bildanwendung präsentiert - für Profis wie ambitionierte Knipser gleichermaßen. krone.at stellt dir die Trends der diesjährigen Photokina vor.

Voll im Trend liegen heuer Kameras mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm - was für das iPhone gut ist, kann schließlich auch für die Digitalkamera nicht schlecht sein. Der Touchscreen kommt meist bei Kompaktkameras zum Einsatz, die die Bedienung so einfach wie möglich halten. Zu ihnen gehört beispielsweise die "NV100 HD" von Samsung mit einem Drei-Zoll-Bildschirm und einer Auflösung von 14,7 Megapixeln. Ebenso groß ist der berührungsempfindliche Monitor der Kodak "EasyShare V1273" mit zwölf Megapixeln zum Preis von rund 300 Euro. Wer Fingerabdrücke auf dem Display fürchtet, kann dieses alternativ auch mit einem Stift bedienen wie bei der "DC T850" von BenQ mit acht Megapixeln zum Preis von etwa 190 Euro.

Die Bildschirme werden jedoch nicht nur berührungsempfindlich, sondern auch immer größer und nehmen oftmals bereits die gesamte Rückseite der Geräte ein. Die "DSC T-700" von Sony gehört mit 3,5 Zoll zu den Touchscreen-Kameras mit den größten Monitoren. Auch in punkto Auflösung spielt die Sony-Kamera ganz vorne mit: Bei einem Preis von 380 Euro bekommen Käufer laut Hersteller 921.600 Bildpunkte geboten, was eine weitaus schärfere Darstellung als bei den üblichen Displays mit 230.000 Bildpunkten bedeutet.

Einen Überblick über sämtliche Neuheiten der Photokina sowie Bilder findest du in der Infobox.

Kreiselsensoren gegen Verwackelungen
Damit keine Fotos mehr verwackeln, setzen immer mehr Hersteller bei ihren Kompaktkameras zudem auf spezielle Bildstabilisatoren. So verfügt die Olympus "mju 1060" über einen Kreiselsensor, der Kamerabewegungen registriert und die Position des Sensors entsprechend anpasst. Die 10-Megapixel-Kamera mit Siebenfachzoom kostet 329 Euro.

Doch die beste Technik nutzt nichts, wenn sie nicht bedient werden kann. Da Optik und Sensortechnik schon weit gediehen sind, setzt man bei den Kompaktkameras verstärkt auf eine leichte Bedienung und ansprechendes Design. Ein Beispiel dafür ist etwa die "PowerShot E1" von Canon, die der Hersteller bei einem Preis von 190 Euro als "Hingucker im Stil der 50er Jahre" sowie als "stylischen Begleiter in allen Lebenslagen" präsentiert.

Digitale Spiegelreflexkamera bereits zum "Amateurpreis"
Fotografen, die höhere Ansprüche an ihr Hobby stellen, werden hingegen zunehmend im Bereich der digitalen Spiegelreflexkameras fündig, die es mittlerweile bereits zum "Amateurpreis" gibt. Nach Angaben des deutschen Branchenexperten Rainer Schmidt werden inzwischen etwa doppelt so viele Spiegelreflexkameras verkauft wie in der analogen Ära. "Da ist enormer Zug drin", sagt Schmidt.

Die digitalen Spiegelreflexkameras stellen bereits einen Anteil von elf Prozent aller verkauften Kameras in Deutschland. Weil sie zumeist deutlich teurer sind als die kompakten, liegt ihr Umsatzanteil bei 36 Prozent. Einen entsprechend heftigen Wettbewerb in diesem Markt liefern sich Nikon und Canon; mit im Spiel sind aber auch weitere Hersteller wie Sony, Olympus, Fujifilm, Samsung oder Panasonic.

Nikon präsentiert auf der Messe die "D90" als erste Spiegelreflexkamera mit integrierter Videofunktion – eine Domäne, die bislang den Kompaktkameras vorbehalten war. "Mit dieser Kamera kann man schnell mal draufhalten, um eine Videosequenz aufzunehmen", sagt Nikon-Sprecher Markus Hillebrand. An der Schwelle zur Profiklasse befindet sich die "D700" von Nikon, die zum Preis von 2.600 Euro einen Vollformat-Sensor bietet und damit die Lichtgrenze in der Available-Light-Fotografie noch höher setzt.

Canon kontert unter anderem mit der "EOS 50D", bei der ein neuer Prozessor (Digic 4) die Detailzeichnung und Schärfe der Aufnahme verbessert und die Leistung von Serienaufnahmen auf 6,3 Bilder pro Sekunde erhöht. Die 15,1-Megapixel-Kamera kommt für 1.300 Euro (ohne Objektiv) in den Handel.

Mit Ethernet-Anschluss ins Internet
Gefragt sind auf der Photokina jedoch nicht nur Kameras, sondern prinzipiell alles, was Hobby-Fotografen dabei unterstützt, ihre Aufnahmen mit anderen zu teilen. "Sie wollen ihre im Computer gefangenen Fotos befreien", sagt Adobe-Manager Dave Story. "Es ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis zu teilen und mitzuteilen, was im eigenen Leben geschieht." Für das schnelle "Foto-Blogging" werden daher immer mehr Kameras mit möglichst direkter Internet-Anbindung auf den Markt gebracht.

Die Nikon "P6000" beispielsweise verfügt zu diesem Zweck als erste Hobby-Kamera über einen eingebauten Ethernet-Anschluss. Über ein herkömmliches LAN-Kabel kann man mit dieser 13,5-Megapixel-Kamera Fotos direkt ins Netz schicken. Da die Kamera mit einem Preis von 499 Euro zudem über einen integrierten GPS-Empfänger verfügt, können die Fotos auch auf Online-Landkarten angezeigt werden.

Etwas häufiger kommen bereits WLAN-Verbindungen von der Kamera zum Funknetz zum Einsatz. Die Nikon "S610c" zum Preis von 319 Euro etwa unterstützt den WPS-Standard (Wi-Fi Protected Setup), der den Aufbau einer gesicherten Verbindung unterstützt. Gebremst wird die Leistung leider noch zu oft von der begrenzten Batterieleistung. Hier gebe es Jahr für Jahr lediglich eine Verbesserung um etwa zehn Prozent, sagt Adobe-Experte Story.

Megapixel-Wahn hält an
Im Pixelrennen, das sich mehr und mehr zu einem nicht endenden Marathonlauf entwickelt, purzeln die Rekorde in jeder Richtung. Mehr und immer winzigere Pixel auf immer kleineren Sensoren werden ebenso vermeldet wie Rekorde durch immer größere Pixel auf Sensoren mit Bildflächen, die dem traditionellen Mittelformat bei der Fotografie auf Film entsprechen. Bei Profikameras schraubt etwa Hasselblad die Grenzen der Sensortechnik noch weiter nach oben: Die "H3DII-50" hat einen 36 mal 48 Millimeter großen Sensor, der doppelt so groß ist wie bei üblichen Spiegelreflexkameras und eine Auflösung von 50 Megapixeln erreicht.

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