Vor totalem Aus

Bankrotter Alitalia droht baldiger Lizenzentzug

Ausland
22.09.2008 11:06
Noch diese Woche droht der bankrotten Fluglinie Alitalia der Lizenzentzug. Nach Angaben des Präsidenten der zivilen italienischen Luftfahrtbehörde ENAC, Vito Riggio, könnte der Alitalia die Fluglizenz in drei oder vier Tagen entzogen werden, sollte kein Rettungsplan vorgelegt werden. "Alitalia fliegt mit einer provisorischen Lizenz. Ohne einen Rettungsplan kann die Lizenz in drei oder vier Tagen zurückgenommen werden", sagte Riggio, der am Montag den Sonderverwalter der maroden Airline treffen wird, in einem Radio-Interview.

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi machte inzwischen die Gewerkschaften für das Scheitern des Übernahme- und Rettungsplans verantwortlich, den die italienische Investorengruppe CAI für die Alitalia vorgelegt hatte. "Die Gewerkschaften sind verantwortungslos. Sie berücksichtigen nicht das Wohl des Landes und die sozialen Probleme, die durch ihr Verhalten entsteht. Sie haben die Unternehmer der Investorengruppe CAI sogar als "Banditen" bezeichnet. Sie haben sie somit entmutigt. Ihr Verhalten wird Arbeitslosigkeit und Katastrophen als Folge haben", sagte Berlusconi nach Angaben italienischer Medien vom Montag.

Sonderverwalter sucht wieder nach Interessenten
Der Sonderverwalter der Alitalia, Augusto Fantozzi, will inzwischen noch nach alternativen Plänen zum Verkauf der Airline suchen. Am Dienstag wird in drei italienischen Tageszeitungen und in einem internationalen Wirtschaftsblatt eine Aufforderung veröffentlicht, bis 30. September Interessenerklärungen für die Alitalia, oder Teile der Gesellschaft einzureichen. Die Aufforderung soll auch auf der Alitalia-Website veröffentlicht werden.

Gewerkschaften signalisieren Dialogbereitschaft
Inzwischen signalisieren die Gewerkschaften Dialogbereitschaft. Italiens stärkster Gewerkschaftsverband CGIL, der mit seiner ablehnenden Haltung zum Übernahme- und Rettungsplan der italienischen Investorengruppe CAI die Verhandlungen zum Scheitern geführt hatte, erklärte sich bereit für die Wiederaufnahme des Dialogs unter der Leitung Fantozzis. "Wir sind bereit, die Verhandlungen fortzusetzen, wenn Fantozzi eine Vermittlerrolle spielt", sagte CGIL-Chef Guglielmo Epifani am Sonntag.

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