Ex-Model aus Rio

McCains Latino-Flirt: “Ich war sein Kokosbonbon”

Ausland
21.09.2008 22:37
Die sagenumwobene Brasilianerin Maria Gracinda, mit der der amerikanische Präsidentschaftskandidat John McCain vor mehr als 50 Jahren eine ebenso leidenschaftliche wie kurze Liebesbeziehung gehabt hat, ist jetzt von einer Zeitung in dem südamerikanischen Land gefunden worden. "Er war knuddelig, liebevoll und romantisch", sagte die heute 77-jährige Pensionistin, die von US-Medien wie der Heilige Gral im heurigen US-Wahlkampf gesucht worden war, der brasilianischen Zeitung "Extra". McCain habe sie damals nur "mein Kokosbonbon" gerufen.

In seinen Memoiren "Faith of my Fathers" (1999) erzählt McCain, dass die Beziehung zum damaligen Model im Jahr 1957 "eine der glücklichsten Erfahrungen" seines Lebens gewesen sei. Er lernte Maria Gracinda während eines achttägigen Aufenthaltes seines Marineschiffes in Rio de Janeiro auf einer Party auf dem Zuckerhut kennen. Er habe danach in Rio zum Neid seiner Kollegen "jede freie Minute" mit der Brasilianerin verbracht. "Sie war wunderhübsch, stilvoll und charmant", schrieb der Republikaner. Im Foto oben hält die 77-Jährige ein Foto von sich als Model in die Kamera.

Beziehung zerbrach an "jugendlicher Ungeduld"
An der Seite von Maria Gracinda habe er unter anderem Generäle, wohlhabende Aristokraten und sogar den damaligen brasilianischen Präsidenten Juscelino Kubitschek kennengelernt, so McCain in seinen Memoiren. "Wir haben meine letzte Nacht zusammen verbracht. Am nächsten Morgen fuhr sie mich zum Schiff". McCain erzählt, dass er in den darauffolgenden Monaten noch mehrfach nach Rio geflogen sei, um die "Storybook-Romance" fortzusetzen. Aufgrund der "jugendlichen Ungeduld" der Beiden sei die Beziehung aber Weihnachten 1957 zu Ende gegangen.

Maria Gracinda Tedixeira de Jesus lebt heute laut "Extra" in Magé etwa 60 Kilometer westlich von Rio in eher bescheidenen Verhältnissen. Sie habe viermal geheiratet, lebe aber seit zehn Jahren allein, heißt es in dem Bericht. Sie sei für ihr Alter noch sehr hübsch, aber doch "weit entfernt von jenem Model, das John McCain in einem Luxus-Mercedes abholte", schreibt das Blatt. Die Farbe an den Wänden ihres Hauses blättere überall ab.

Schwäche für hohe Pokereinsätze kostete ihr das Vermögen
Ihr Lebensstil habe sich in 50 Jahren sehr verändert, räumt die Frau mit den hellen Augen, die von ihren Nachbarn "Cherie" gerufen wird, ein. Früher sei sie nicht nur Model gewesen, "sondern auch Tänzerin, Miss und Geliebte sehr wichtiger Männer." Sie sei auch mehrfach in Europa gewesen. Ihr ganzes Geld habe sie beim Pokerspiel verloren. Wenn McCain zum US-Präsidenten gewählt werden sollte, will die Brasilianerin dem Republikaner ein Telegramm schicken und mit "Deine große Liebe aus Brasilien" unterschreiben.

Erste TV-Debatte zwischen McCain und Obama am Freitag
Für John McCain und seinen demokratischen Rivalen Barack Obama beginnt indes eine möglicherweise entscheidende Woche. Die Finanzkrise als inzwischen wichtigstes Wahlkampfthema fordert von beiden Kandidaten überzeugende Antworten. Am kommenden Freitag stellen sie sich der Öffentlichkeit zur ersten von drei Fernsehdebatten. Angesichts der knappen Umfragen könnten die drei Diskussionsrunden vor Millionen von Zuschauern eine wahlentscheidende Bedeutung bekommen. Dabei steht Obama unter größerem Druck als McCain. Von dem demokratischen Senator erwarten alle rhetorische Finessen und Charisma. Diese Talente sind aber im direkten Aufeinandertreffen mit dem politischen Gegner nicht so einfach vorzuführen wie am Rednerpult vor jubelnden Anhängern. Der 72-jährige McCain wiederum muss vor allem demonstrieren, dass er auch im Alter das politische Spiel mühelos beherrscht.

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