Der steirische Finanz- und Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) bestätigte am Montag die Einigung zwischen dem Land und dem Red-Bull-Chef. Neu ist, dass nun laut der Präambel nicht Red Bull, sondern Dietrich Mateschitz selbst als Investor auftritt. "Die Baumaschinen können auffahren", so Buchmann. In der Präambel ist auch von einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro die Rede - eine Summe, die bis zuletzt strittig war.
Baustart ab sofort möglich
Mateschitz beabsichtige eine langfristige Investitionen und ein ebensolches Engagement, hieß es. Wenn dies nicht der Fall sei, so beinhalte der Vertrag dafür Rückübertragungsregelungen. Der Baustart kann, weil nunmehr sämtliche Bescheide vorliegen, sofort erfolgen. Schon bald werden in Spielberg die Baumaschinen auffahren.
Die Investitionen des Landes - inklusive der alten, schon geflossenen Förderungen und Mittel - könnten bis zu neun Millionen Euro betragen, das sei die maximal mögliche Summe nach EU-Recht. Diese könnten aus der hundertprozentigen Landesgesellschaft Ö-Ring GesmbH kommen, was das Landesbudget schone. Die Altverträge flössen in die Förderzusage ein, hieß es. Aus dem von Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) verwalteten Gemeinderessort für SP-Kommunen kämen rund 2,8 Millionen Euro für Anraineransprüche.
Anrainer streuten Sand ins Getriebe
2003 hatten Anrainer mit Einsprüchen den mächtigen Roten Bullen zu Fall gebracht. Für die Region war's ein Schock, als in Spielberg die Ampeln endgültig auf Rot gestellt wurden. Schließlich hatte Dietrich Mateschitz milliardenschwere Pläne: Boxen und Tribünen waren dem Erdboden gleichgemacht, um Platz für eine nagelneue Rennstrecke, ein Entwicklungs- und Testzentrum, Hotels sowie eine Fahrerakademie zu machen.
Zwei Millionen Euro "Schweigegeld"?
Doch der Umweltsenat sagte "Njet": Projekt gestorben, Lärmbelastung zu hoch! Der Schuldige am Desaster war rasch gefunden: Anrainersprecher Karl Arbesser, Schlossherr, hatte Einsprüche durchgebracht. Auch beim Nachfolgeprojekt "Spielberg Neu", streute der streitbare Anrainer Sand ins Getriebe. Bis es im Vorjahr zur Einigung kam. Arbesser stimmte dem Bauvorhaben zu, ließ sich sein "Ja" aber teuer abkaufen. Von zwei Millionen Euro "Schweigegeld" ist nach wie vor die Rede...
Daten und Fakten zu Spielberg
Von Gerhard Felbinger und Gerald Schwaiger, KronenZeitung und krone.at
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