Raubprozess

Polizisten wollten O. J. hinter Gitter bringen

Adabei
19.09.2008 10:19
Im Raubprozess gegen den früheren US-Footballstar O.J. Simpson in Las Vegas hat die Verteidigung am Donnerstag aufzuzeigen versucht, dass die Polizei die Absicht verfolgte, ihren Mandanten hinter Gitter zu bringen. Als Beweismaterial zogen die Anwälte einen Tonbandmitschnitt des mutmaßlichen bewaffneten Raubüberfalls vom 13. September 2007 heran, auf dem ein Polizist mit den Worte zu hören ist: "Sie haben ihn in Kalifornien nicht gekriegt, dann kriegen wir ihn eben hier." Die Polizisten hätten damit klargemacht, dass sie O.J. Simpsons Freispruch in dem spektakulären Mordprozess von 1995 nicht hinnehmen wollten, argumentierte die Verteidigung.

Die Tonbandaufnahme wurde von Thomas Riccio, einem Freund Simpsons, angefertigt. Riccio nahm nach eigenen Angaben ohne Simpsons Wissen im Zusammenhang mit den Vorfällen vom 13. September 2007 diverse Szenen auf, weil er sicher gehen wollte, für seine Mitwirkung entschädigt zu werden. Nach Simpsons Darstellung wollte er bei dem, was von der Staatsanwaltschaft als Raubüberfall gewertet wird, lediglich ihm gestohlene Souvenirs zurückholen. Die Staatsanwaltschaft macht geltend, dass Simpson von fünf Männern begleitet wurde, von denen zwei bewaffnet waren. Auf Riccios Aufnahmen ist zu hören, dass Simpson sagt: "Ich will nur meine privaten Fotos zurückhaben. Der Rest ist mir egal."

Simpson droht lebenslange Haft
Wenn die Geschworenen den 61-jährigen Simpson des Raubüberfalls schuldig sprechen, muss er mit lebenslanger Haft rechnen. Simpson wird vorgeworfen, gemeinsam mit den fünf Gehilfen in ein Hotelzimmer in Las Vegas eingedrungen zu sein und dort unter Androhung von Waffengewalt zwei Händler von Sportandenken beraubt haben. 1995 war Simpson in einem der meistbeachteten Mordprozesse der USA mangels Beweisen von dem Vorwurf freigesprochen wurde, seine Ex-Frau Nicole und deren Freund ermordet zu haben. Zwei Jahre später verurteilte ein Zivilgericht ihn jedoch dazu, den Hinterbliebenen der Opfer 33,5 Millionen Dollar Schadenersatz zu zahlen.

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(Bild: kmm)



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