Arzt unter Verdacht

Kinderporno-Vorwürfe gegen Grazer Mediziner

Österreich
18.09.2008 10:23
Bereits im Vorjahr war ein Grazer Arzt wegen angeblicher Weitergabe von Kinderpornos ins Visier deutscher Fahnder geraten, knapp ein Jahr später - am 21. November - kommt der 31-Jährige in seiner Heimatstadt vor Gericht. Dem Mediziner drohen bis zu drei Jahre Haft.

Im Vorjahr führte das Bundeskriminalamt Wiesbaden intensive Erhebungen in der Kinderpornoszene durch. Dutzende deutsche User wurden ausgeforscht und angezeigt, eine heiße Spur führte nach Österreich. Auch ein Grazer Mediziner, der derzeit in einem oberösterreichischen Spital als Turnusarzt arbeitet, soll Kinderpornos heruntergeladen und weitergegeben haben.

"Passwort vergessen"
Am 14. Dezember, einem Freitag, wurde in der Wohnung des Mannes der Computer beschlagnahmt. Wie Experten danach feststellten, waren einige Dateien gelöscht worden. Andere sind verschlüsselt und dem Gericht (noch) nicht zugänglich. Denn der Verdächtige kann sich - nach eigenen Angaben - einfach nicht mehr an sein Passwort erinnern. Was einschlägige Fotos betrifft, gibt es somit keine Beweise. Dafür stellten Kriminalisten aber Chat-Protokolle sicher, aus denen unmissverständlich hervorgehen soll, dass der Grazer - für den die Unschuldsvermutung gilt - einen regen Tauschhandel mit perversen Kinderbildern betrieben hätte.

"Abscheuliche Bilder sofort gelöscht"
Der Arzt, dessen Existenz im Fall einer rechtskräftigen Verurteilung auf dem Spiel steht, streitet sämtliche Vorwürfe mit Nachdruck ab. Er gab lediglich ganz offen zu, dass er im Internet Nacktfotos, allerdings nur erlaubte, heruntergeladen habe. Manchmal seien auch "andere, abscheuliche Bilder" dabei gewesen, diese von ihm aber "selbstverständlich sofort gelöscht" worden.

Für die Grazer Staatsanwaltschaft reichen die Beweise jedenfalls aus, um Anklage zu erheben. Wie ein Sprecher des Landesgerichtes mitteilte, findet der Prozess am 21. November statt. Dem Angeklagten drohen bis zu drei Jahre Haft.

Von Werner Kopacka und Manfred Niederl, KronenZeitung

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