Tote Mutter

Fall Thallinger: Verletzung unterschätzt

Oberösterreich
21.09.2008 14:52
Das Frisieren der Krankenakte von Izeta Thallinger (42) aus Pinsdorf führte zwar zur Kündigung und Suspendierung von zwei Ärzten im Gmundner Spital, aber der dramatischere Fehler war schon zuvor begangen worden. Denn bei der Obduktion der Gebärmutter stellte sich jetzt heraus, dass der todbringende Riss unterschätzt worden sei.

Nach der Geburt von Klein-Elvis am 2. September hatte man zwar den etwa sieben Zentimeter langen Riss gesehen und genäht. Aber man hat offenbar nicht erkannt, dass er viel tiefer geht, stellte der Gerichtsmediziner bei der in der Not-OP entnommenen Gebärmutter fest. Der Riss blutete weiter - doch bis die Tragweite erkannt wurde, war es zu spät. Ob dies ein Kunstfehler ist, werden Gerichte klären. Am Samstag waren weder die gespag noch einer der suspendierten bzw. gefeuerten Mediziner erreichbar.

Warum Izeta Thallinger nach der Geburt nicht ohnehin genauer überwacht wurde, ist für Laien unerklärlich. Denn Komplikationen gab es schon vor der Geburt. Das Ungeborene lag so, dass ein Kaiserschnitt notwendig war. Erst kurz vor der Geburt drehte sich das Kind. Weil die Mutter ihr zweites Kind schon per Kaiserschnitt bekommen hatte, war das Risiko von Komplikationen größer. Das Aufklärungsgespräch über einen Kaiserschnitt gab es aber offenbar nicht, sonst hätten es die Ärzte nicht nach dem Tod der Patientin nachträglich in die Krankengeschichte der vierfachen Mutter geschrieben.

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