50 Tote nach "Ike"

Verzweifelte Suche nach Überlebenden

Ausland
17.09.2008 16:35
Die schweren Überschwemmungen und sintflutartigen Regenfälle durch den Wirbelsturm "Ike" haben im Süden der USA mindestens 50 Menschen in den Tod gerissen. Drei Tage nachdem der Hurrikan über die US-Golfküste hinweggefegt war, entdecken die Helfer in Texas und in angrenzenden Bundesstaaten weiterhin Leichen. Nach Bränden und Unfällen mit Elektrogeneratoren sind außerdem mehrere Einwohner an Gas- und Rauchvergiftungen gestorben. Einem lokalen Rundfunksender zufolge gibt es Spekulationen, wonach etliche Menschen während der Flut aufs offene Meer hinaus gespült wurden. Die Suche nach Überlebenden läuft auf Hochtouren.

Auch im Mittleren Westen hatte "Ike" bei seinem Zug in Richtung Norden vielerorts für Überflutungen gesorgt. Der Nachrichtensender CNN meldete, in Missouri seien mehrere Flüsse über die Ufer getreten. Hunderttausende Menschen waren in den Zentralstaaten der USA ohne Strom. In den am schwersten verwüsteten Küstenorten in Texas suchen die Helfer weiterhin fieberhaft nach Überlebenden, welche die Evakuierungsaufrufe der Behörden ignoriert hatten.

Angespannt blieb die Situation auch an den Ausgabestellen für Wasser, Eis und Lebensmittel. Houstons Bürgermeister Bill White hat eingestanden, dass es "kleinere Verzögerungen" bei der Verteilung gegeben habe. Der Leiter der Hilfsorganisation "Houston Food Bank" sagte, die Verteilzentren würden "vollkommen überrannt von Leuten, die um Hilfe bitten". Die Katastrophenschutzbehörde FEMA versicherte, sie liefere jeden Tag doppelte Tagesrationen an die rund 60 Ausgabestellen in der Region, damit die Vorräte nicht ausgehen.

Stromausfälle und Plünderungen
Den Einwohnern der Millionenmetropole Houston machten zudem Stromausfälle zu schaffen, in ganz Texas waren rund zwei Millionen Menschen betroffen. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", sagte ein Sprecher des Energieversorgers CenterPoint. Bürgermeister White verkürzte die bereits am Wochenende verhängte Ausgangssperre auf einen Zeitraum von Mitternacht bis 6:00 Uhr. Bisher habe es 94 Festnahmen wegen Plünderungen gegeben, hieß es.

US-Präsident George W. Bush hat am Dienstag bei einem Besuch in der Katastrophenregion die Einsatzkräfte gelobt. "Der Evakuierungsplan war exzellent", sagte er und versprach den Opfern des Hurrikans rasche Hilfe. "Ich weiß, dass es einige Engpässe bei den Hilfsgütern gibt. Aber soweit sind wir der Nachfrage nachgekommen." Nach Bushs Worten wird die Regierung die Finanzierung der Aufräumarbeiten und der Schutzmaßnahmen vor "Ikes" Eintreffen vollständig übernehmen. Heimatschutz-Minister Michael Chertoff traf am Mittwoch zum zweiten Mal mit Helfern zusammen, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

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