Handy-Studie

So telefoniert Österreich

Elektronik
16.09.2008 17:01
Das Handy hat die Österreicher fest im Griff. Knapp siebenmal am Tag greift man hierzulande zum Mobiltelefon, und wenn es einmal zu Hause vergessen wurde, ist der Katzenjammer groß. Die Abhängigkeit lassen sich die 7,8 Millionen heimischen Nutzer durchschnittlich 25 Euro im Monat kosten. Nur vier Prozent der Handybesitzer können sich einen Verzicht auf den kleinen Helfer vorstellen. Gleichzeitig steigt der Frust über die ständige Erreichbarkeit, so das Ergebnis einer GfK-Umfrage im Auftrag der Mobilkom unter 1.100 Handy-Usern.

94 Prozent aller Österreicher über zwölf Jahren haben mittlerweile ein Mobiltelefon. Bei den Über-70-Jährigen sind es drei Viertel der Bevölkerung. Während die Zahl der Nutzer steigt und die Durchdringung mit SIM-Karten bereits 120 Prozent erreicht hat - Tendenz steigend -, werden die Monatsrechnungen dank Preiskampf kleiner.

Wurden im Vorjahr noch durchschnittlich 28 Euro im Monat ausgegeben, sind es heuer 25 Euro - wobei die Hälfte der Nutzer bis zu 20 Euro vertelefoniert, weitere 30 Prozent legen bis zu 40 Euro monatlich aus. Nur ein verschwindender Bruchteil lässt sich das Handy mehr als 100 Monat im Euro kosten. Nur rund zwölf Prozent der Befragten gaben an, mehr als zehn Anrufe pro Tag zu tätigen. Hingegen telefoniert ein Viertel nur maximal zweimal am Tag.

Dass der Preiskampf unvermindert weiter tobt, glaubt Mobilkom-Marketingvorstand Hannes Ametsreiter nicht. "Wir arbeiten auf dünnem Eis mit wenig Spielraum. Wenn Leistungen und Preis immer ähnlicher werden - und das ist der Fall - dann entscheidet die Qualität", meinte er am Dienstag vor Journalisten. Erst kürzlich hatte "One"-Chef Michael Krammer ebenfalls hervorgehoben, dass der Wettkampf künftig mehr über Services und weniger über den Preis geführt werde. Die Handystützung wird es aber weiter geben, stellten beide klar. Dabei sind zwei von drei Kunden laut Umfrage ohnehin recht zufrieden mit ihrem Anbieter.

Handy bislang kein Ersatz für MP3-Player
Rund jeder zweite Mobilfunk-Anwender nutzt die Uhr- und Weckerfunktion, ein Drittel den Kalender und ein Viertel die Fotofunktion. Immerhin fast jeder fünfte nimmt das Handy als Alternative zum Kopfrechnen, aber nur gut jeder zehnte hört damit Musik. Fernsehen am Handy und die Navifunktion werden erst von drei Prozent genutzt. Beide Anwendungen würden aber erst am Anfang stehen, so Ametsreiter.

Gegen Handy-Verbot in Öffis
Eine klare Absage erteilen die Nutzer Überlegungen, die Handynutzung in Bus, Bahn und U-Bahn einzuschränken. Nur ein Viertel kann sich dafür erwärmen, während zwei Drittel für ein Handyverbot im Flugzeug sind. Auch wenn regelmäßige Nutzer der Öffis einen anderen Eindruck haben, gaben 65 Prozent der Befragten an, Gespräche in der Öffentlichkeit zu verschieben, um andere nicht zu stören. Lediglich acht Prozent meinten, dass sie darauf keine Rücksicht nehmen.

Frust über ständige Erreichbarkeit steigt
Für 89 Prozent ist die ständige Erreichbarkeit durch Freunde und Familie wichtig, gleichzeitig steigt der Frust darüber. Empfanden dies im Vorjahr 33 Prozent als störend, sind es mittlerweile bereits 43 Prozent. Dabei ist das persönliche Gespräch als Kommunikationsmittel laut Umfrage (fast) genauso wichtig wie das Handytelefonat.

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