Millionen Einbußen

Grazer weniger wert als Salzburger und Linzer!

Steiermark
15.09.2008 14:28
Dem Bund sind die Grazer weniger wert als die Salzburger, Innsbrucker oder Linzer. Beim so genannten Finanzausgleich gibt's für jeden Einwohner eine bestimmte Summe aus dem Steuertopf - und Graz gehen durch diese Ungleichbehandlung jährlich zwischen 8 und 33 Millionen Euro durch die Lappen!
Jeder Salzburger ist dem Staat heuer 1.180 Euro wert, jeder Innsbrucker 1.130 Euro und jeder Linzer 1.071 Euro. Aber für einen Grazer gibts nur 1033 Euro. Rechnet man die Differenz zu den Salzburgern aus, macht das für Graz heuer ein unfassbares Minus von 33,257.427 Euro! Im Vergleich zu Innsbruck sind es 21,945.377 und zu Linz immerhin noch knapp 8,6 Millionen Euro.

Geld wird dringend gebraucht
Geld, das die finanzmarode Stadt dringend brauchen würde, um neue Investitionen zu tätigen, zum Beispiel in die Infrastruktur der Öffis. Das jährliche Budget für solche außerordentlichen Aufwendungen beläuft sich auf etwa 35 Millionen Euro. Bekäme man also gleich viel Geld wie etwa die Salzburger, stünde man ganz anders da.

"Steirerkrone"-Interview mit Finanzstadtrat Gerhard Rüsch in der Infobox!

Regelmäßig ein Minus
Über eine Milliarde Euro beträgt der Grazer Schuldenberg mittlerweile. Graz ist die einzige Landeshauptstadt, die seit 2003 regelmäßig ein Minus bei der laufenden Gebarung macht - das sind Aufwendungen für Personal, Kinderbetreuung, Soziales und so weiter.

Das Ungleichgewicht beim Finanzausgleich besteht schon seit Jahrzehnten - aber die Schuld nur bei einzelnen Bürgermeistern oder Finanzstadträten zu suchen, greift wohl zu kurz. Sowohl die Politiker in Graz als auch jene in der Landesregierung haben es insgesamt viel zu lange verabsäumt, für die Grazer Sache zu kämpfen.

Daten und Fakten

  • Die Summe, die Graz beim Finanzausgleich mehr bekommen würde, bekäme die anderen Landeshaupstädte weniger. Das macht Verhandlungen extrem schwierig.
  • Dem Finanzausgleich zugrunde liegt die Volkszählung 2001. Da hatte Graz 226.241 Einwohner. Mittlerweile stieg die Zahl der Einwohner auf über 250.000. Ab 2010 wird diese Zahl jährlich automatisch übernommen. Dann gewinnt die Stadt 14 Millionen Euro.

von Gerald Richter, "Steierkrone"

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