Heftiger Widerstand

Bis zu 1.000 Parkplätze weniger in Graz

Steiermark
14.09.2008 11:41
Bis zu 1.000 Parkplätze sollen neuen Busspuren und breiteren Bim-Gleisen zum Opfer fallen, die grünen Zonen werden ausgeweitet und auch teurer. SPÖ, Wirtschaftskammer, Unternehmer (im Bild Edith Biscan vor ihrem Geschäft in der Keplerstraße) und Anrainer steigen gegen Pläne der grünen Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker auf die Barrikaden. Die will klare Zeichen setzen.

Betroffen wären in erster Linie Anrainer, meint Kurt Egger von der Wirtschaftskammer Graz: "Aber auch viele Unternehmer sind in ihrer Existenz bedroht, weil auch viele Ladezonen einfach dicht gemacht werden. Wir haben nichts gegen einen Öffi-Schwerpunkt, aber der muss mit Augenmaß vor sich gehen."

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Politik vom hohen Ross
SPÖ-Chef Wolfgang Riedler stößt ins selbe Horn: "Die Pläne sind unausgegoren. Unternehmer sind ihrer Existenz bedroht, den Menschen werden Parkplätze einfach weggenommen." Rücker betreibe Politik vom hohen Ross herab.

Unternehmerin: "Dann können wir zusperren"
Egger und Riedler fordern, dass sich Rücker mit Betroffenen an einen Tisch setzt. Etwa mit jenen in der Keplerstraße, wo für den 58er und 63er eine eigene Busspur geplant ist, die zulasten von Parkplätzen und Ladezonen ginge. Viele Unternehmer, wie etwa Edith Biscan, fürchten: "Dann können wir zusperren!" Sogar eine Demo ist angedacht. Biscan: "Wir haben viele Kunden, die rasch ihre Sachen bei uns abholen. Das geht dann nicht mehr."

Rücker: "Beschleunigung von Bus und Bim hat Priorität"
Rücker wehrt sich: "Wir werden mit den Betroffenen noch Gespräche führen. Es geht um politische Notwendigkeiten, nicht um die Wünsche der Wirtschaftskammer." Rücker findet's vertretbar, wenn Autobesitzer künftig einen weiteren Fußweg von ihrem Auto nach Hause haben. Im übrigen gebe es mittlerweile neue Parkplätze in unterirdischen Garagen, der Parkraum würde also nicht weniger. Und: "Die Beschleunigung von Bus und Bim hat Priorität. Das haben wir immer gesagt. Jetzt geht's ans Umsetzen."

VP-Bürgermeister Siegfried Nagl will die Pläne von Rücker im Detail noch nicht kennen und schweigt einstweilen ...

Die Pläne im Detail
In diesen Straßen sollen Busse künftig Vorrang haben: Keplerstraße, Plüddemanngasse, St.-Peter-Hauptstraße, Ragnitzstraße, Kärntnerstraße, Josef-Huber-Gasse und Merangasse. Die ersten Maßnahmen sind für 2009 geplant. Bis zu 400 Parkplätze sind bedroht. Anrainer müssten in Nebenstraßen nach Plätzen suchen. Unternehmer würden die Ladezonen fehlen.

Neue Bim braucht breitere Straße
Für die neue Straßenbahn braucht es breitere Spuren, die Umbauarbeiten, etwa am Kaiser-Franz-Josef-Kai und in der Herrgottwiesgasse, laufen derzeit auf Hochtouren - auch hier müssen viele Parkplätze dran glauben. Rund 600 sollen es sein, schätzt die Wirtschaftskammer.

Grüne Zone wird ausgedehnt
Die Ausweitung der Grünen Zonen ist fix - noch tüftelt man, wohin genau sie sich ausbreiten sollen (etwa rund um die Wirtschaftskammer). Auch eine Erhöhung der Gebühren gilt als ausgemacht - Anrainer sollen aber nicht betroffen sein, zur Kasse gebeten werden "nur" die Pendler.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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