Zu viele Hoppalas

Sarah Palin bekommt Polit-Crashkurs

Ausland
13.09.2008 18:45
Ob es John McCain mittlerweile bereut, Sarah Palin als republikanische Vize-Präsidentschaftskandidatin ins Rennen geschickt zu haben? Spätestens nach dem ersten TV-Interview, das die 44-Jährige gab, könnte man das annehmen. Weil sie dabei alles andere als sattelfest gewirkt hat, sollen Parteistrategen Palin mit einem Crashkurs fitmachen.

Die US-Truppen im Irak, sagte Sarah Palin bereits am Donnerstag bei ihrem ersten Solo-Auftritt nach der Nominierung vor Soldaten in Alaska, "verteidigen die Unschuldigen vor den Feinden, die den Tod von Tausenden Amerikaner geplant, ausgeführt und sich darüber gefreut haben". Es war der siebte Jahrestag der Anschläge des 11. September. Auch Palins Sohn war unter den Soldaten, die nun ihren Dienst im Irak antreten.

Die Verbindung zwischen Irak-Krieg und 11. September hatten ursprünglich Berater von US-Präsident George W. Bush ins Gespräch gebracht. Das Regime von Saddam Hussein, so die These, habe dem Terrornetzwerk El Kaida dabei geholfen, die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon vorzubereiten. Sogar Bush selbst ist längst davon abgerückt.

Schlechte Figur bei ABC-Interview
In ihrem ersten großen Interview seit ihrer Nominierung zur republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidatin kam Palin ebenfalls ins Straucheln. Das Interview mit dem ABC-Moderator Charles Gibson konzentrierte sich auf die Außen- und Sicherheitspolitik. Palin räumte ein, noch nie einen ausländischen Staatschef getroffen zu haben, betonte aber, sie habe Erfahrung darin, das Land unabhängig von ausländischen Energielieferungen zu machen. Schließlich sei sie Vorsitzende der Kommission für Öl und Gas in Alaska gewesen. Auf die Frage, welche Einblicke sie in Alaska in die Politik der russischen Regierung gewonnen habe, sagte sie: "Sie sind unser direkter Nachbar, und man kann Russland sogar von einer Insel in Alaska sehen."

"Krieg im Kaukasus? Vielleicht..."
Die Kandidatin forderte eine Aufnahme von Georgien und der Ukraine in die NATO. Auf die Frage, ob sie einen Krieg im Konflikt um die georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien unterstützen würde, antwortete sie dann aber zurückhalten: "Vielleicht." Eine Mitgliedschaft in der NATO bedeute schließlich, dass die Verbündeten einander unterstützten.

Nach diesen unglücklichen Auftritten sorgen sich die Berater von Präsidentschaftskandidat John McCain nun um den reibungslosen Ablauf des republikanischen Wahlkampfes - und ziehen drastische Maßnahmen in Erwägung. Zwei Maßnahmen haben sich die Experten nun zurechtgelegt. Einerseits hat McCain Palin bereits seinen Chefstrategen Steve Schmidt an die Seite gestellt, der die 44-Jährige nun mit einem Team begleitet. Die Gruppe gibt Palin derzeit einen Crashkurs in Sachen Politik.

Soloauftritt-Verbot für Palin
Außerdem planen die Berater, Palin nur noch im Doppelpack mit McCain auftreten zu lassen. Eigentlich ist es im US-Wahlkampf üblich, dass Kandidat und Vize getrennte Wege gehen, um im Endspurt vor den Präsidentschaftswahlen ein möglichst großes Gebiet abdecken zu können und möglichst viele Wähler auf ihre Seite zu ziehen.

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