AUA-Verkauf

Lufthansa, Air France und S7 auf der “Short List”

Österreich
15.09.2008 19:09
Da waren's nur noch drei: Die drittgrößte Fluglinie Europas, die British Airways (BA), ist offenbar nicht auf die "Short List" für den AUA-Verkauf gekommen. Ein diesbezüglicher Zeitungsbericht ist am Montag aus ÖIAG-Aufsichtsratskreisen bestätigt worden. Damit befinden sich Lufthansa, Air France-KLM sowie die russische S7-Airlines auf der Liste jener Bieter, die nun Einblick in die AUA-Unterlagen erhalten.

Der am Montag tagende Privatisierungsausschuss hat diese Fluglinien für die nächste Runde nominiert. Offizielle Bestätigung der ÖIAG gibt es dazu keine. Die Mitglieder des ÖIAG-Privatisierungsausschusses waren unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit zusammengekommen. Die Aufsichtsräte diskutierten eine Liste unverbindlicher Angebote von potenziellen AUA-Interessenten und erstellten daraus eine "Short List" jener Bewerber, die in die nächste Runde kommen. Beraten wurde der Ausschuss von Experten der US-Investmentbank Merrill Lynch (die im Zug der Finanzkrise gerade selbst verkauft wird).

Entscheidung frühestens Ende Oktober
Wer bei der AUA tatsächlich zum Zug kommt, wird man frühestens Ende Oktober wissen. Jetzt wird den drei verbliebenen Bietern, die ein "Zukunftskonzept" vorgelegt haben, jedenfalls Einblick in interne Zahlen gewährt. Nach dieser vertieften Prüfung muss dann bis etwa 20. Oktober ein verbindliches Angebot abgegeben werden, das erstmals auch einen konkreten Preis für die AUA-Aktien enthält.

Experten gehen davon aus, dass auf jeden Fall mehr als sieben Euro je Aktie geboten werden. Da es sich um einen so genannten "Kontrollwechsel" handelt, muss allen AUA-Aktionären ein Übernahmeangebot gemacht werden.

Offiziell wird die AUA am späten Dienstagnachmittag das Ergebnis der Kapitalerhöhung bekannt geben, die ursprünglich für den Einstieg von Scheich Mohamed Al Jaber gedacht war. Fix ist, dass Al Jaber keine Aktien gezeichnet hat. Einige wenige Papiere wurden von privaten Anlegern gekauft, alles in allem nicht signifikant, heißt es aus Bankkreisen. Ohne die Anlageempfehlung "hold" zu ändern, erhöhte die UniCredit das Kursziel der AUA von 4,20 auf 7,10 Euro. Zu diesem Kurs hätte auch Al Jaber die Aktien kaufen sollen.

Turkish Airlines wegen Formfehlers out
Schon am vergangenen Donnerstag ist die türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines (THY) aus dem Rennen um die Staatsanteile an der AUA ausgeschieden. Das Schreiben der Airline über die geplante Beteiligung am Bieterwettstreit sei zu spät bei den zuständigen österreichischen Behörden angekommen, erklärte Turkish Airlines in einer Mitteilung an die Istanbuler Börse laut Fernsehsender CNN-Türk am Donnerstag.

"Uns wurde gesagt, dass wir an dem Bieterprozess nicht mehr teilnehmen können, weil unsere Anmeldung nicht rechtzeitig die zuständige Behörde erreicht hat", heißt es in der Stellungnahme. Seitens der staatlichen ÖIAG - mit 42,75 Prozent größter AUA-Eigentümer - wurde der Formfehler nicht konkret bestätigt.

Versäumt wurde offenbar die Frist für die Einreichung der ersten schriftlichen Interessensbekundung bis zum 24. August 2008, die am 13. August in der "Financial Times" und der "Wiener Zeitung" ausgeschrieben war.

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