"Eagle" zum Heer

Bundesheer: Steyr hofft auf 300-Millionen-Deal

Österreich
08.09.2008 19:49
Das österreichische Bundesheer wird voraussichtlich in den nächsten Wochen fast 300 gepanzerte Radfahrzeuge im Gesamtwert von 200 bis 300 Millionen Euro im Rahmen zweier Ausschreibungen in Auftrag geben. Gute Chancen rechnet sich dabei die in Wien-Simmering ansässige Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug GmbH aus, die dem Bundesheer ihr Mehrzweckfahrzeuge „Eagle IV 4x4“ angeboten hat.

Sollte der Eagle den Zuschlag erhalten, wären damit in Simmering 50 bis 70 Jobs für die nächsten vier Jahre gesichert, sagte Lutz Kampmann von der Steyr-Muttergesellschaft General Dynamics ELS am Montag bei einer Präsentation im Simmeringer Werk. Der „Eagle“ sei dem stärksten Konkurrenten, dem italienischen Iveco LMV (Light Multirole Vehicle) technisch eindeutig überlegen. Zudem würde der „Eagle“, ein Fahrzeug der Schweizer Schwesterfirma MOWAG, zur Gänze in Österreich gebaut werden, betonte Kampmann. Einer der Faktoren, um am Markt Erfolg zu haben, sei die lokale Wertschöpfung.

Bei der zweiten Ausschreibung dürfte sich das Bundesheer bereits auf das deutsche Transportfahrzeug „Dingo“ festgelegt haben, so Kampmann, darum habe das von Steyr angebotene Allschutz-Transportfahrzeug „RG31 BAE Systems“ wohl schlechte Karten.

Bei den beiden Ausschreibungen gehe es jeweils um rund 150 Fahrzeuge im Gesamtwert von jeweils 100 bis 150 Millionen Euro, sagte Kampmann, Vizepräsident der Division Radfahrzeuge bei General Dynamics European Land Systems. Derzeit befinde man sich in der Endphase der Ausschreibungen und werde noch diese Woche das endgültige Preisangebot abgeben. Mit der Vergabeentscheidung sei allerdings erst nach der Wahl zu rechnen.

Bis 2012/2013 mit Aufträgen ausgelastet
Bereits im Oktober 2004 hatte sich das Bundesheer für den Kauf von 20 gepanzerten Fahrzeugen des Typs „Dingo 2“ des deutschen Herstellers Krauss-Maffei Wegmann um 13,3 Millionen Euro entschieden - eine Entscheidung, die man bei Steyr naturgemäß nicht goutiert. Das Werk in Simmering sei mit 561 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Österreich im Bereich Wehrtechnik, so Kampmann, „aber ohne einen Auftrag des österreichischen Bundesheeres“. Allerdings sei der Standort nicht allein vom „Pandur“-Radpanzer abhängig und man habe heute eine viel größere Standfläche als noch vor drei, vier Jahren. Bis 2012/13 sei man mit Aufträgen ausgelastet. Pro Jahr verlassen etwa 120 bis 130 Fahrzeuge das Werk in Simmering.

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