Studium, Auto & Co.

Mit diesen Themen werden Jungwähler umworben

Politik
05.09.2008 15:03
Die Parteien rittern bei der Nationalratswahl um die Stimmen der Jugendlichen, die diesmal schon ab 16 Jahren wählen können. Das Angebot ist weit gestreut und reicht von Bekanntem wie dem Aus für die Studiengebühren über ein Für und Wider der Gesamtschule bis hin zur Forderung nach Lehre mit kostenloser Matura. Aber auch Ideen wie jene nach einem billigeren Führerschein oder dem Wegfall der Wehrpflicht sollen die Jungen zu den Urnen locken. Daneben gibt es die üblichen "Give Aways" und zahlreiche Web-Angebote.

Die SPÖ widmet in ihrem "Wahlmanifest" ein eigenes Kapitel dem Thema "Investieren in die junge Generation". Im Mittelpunkt steht für die SPÖ demnach der "Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit". Weiteres zentrales Anliegen der Sozialdemokratie ist der Ausbau der Bildung. So setzt man neben der bekannten Forderung nach einem Studiengebühren-Aus auf Freifahrt für öffentliche Verkehrsmittel auch für Lehrling. Aus den Modellversuchen zur gemeinsamen Schule der 10 bis 14-Jährigen soll längerfristig eine "gemeinsame Schule für alle" werden. Im Kulturbereich wünscht sich die SPÖ unter anderem freien Eintritt in die Bundesmuseen für Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr.

Im ÖVP-Wahlprogramm gibt es zwar kein eigenes Jugend-Kapitel, das Thema findet sich aber unter mehreren Punkten wieder. Wie auch die SPÖ setzt die Volkspartei auf die Bildung, lehnt aber bekanntermaßen die gemeinsame Schule ab und setzt auf ein "differenziertes Schulsystem". Wichtig sei auch eine "tatsächliche Schulautonomie": Die Schulen sollen in Zukunft etwa Lehrer selbst aussuchen können. Die Mittel für Forschung und Entwicklung will die ÖVP auf drei Prozent des BIP anheben. Populäre Forderungen stellt die Junge ÖVP auf, so soll der Führerschein in Zukunft maximal 1.000 Euro kosten, Lehrlinge sollen mindestens 500 Entschädigung erhalten.

Die Grünen widmen in ihrem Wahlprogramm unter dem Titel "wir fördern die Jungen" zwei Seiten den Jungwählern. Wie auch die SPÖ fordert man hier die gemeinsame Schule ein - allerdings für alle Sechs- bis 15-Jährigen. Außerdem wollen die Grünen einen Rechtsanspruch auf "qualitativ hochwertige Nachmittagsbetreuung" durchsetzen. Für Studierende propagieren die Grünen die "Uni-Milliarde"; in acht Jahren will man 100.000 Studierende mehr. Das Budget der Unis soll pro Jahr um 200 Mio. Euro aufgestockt werden - und zwar fünf Jahre lang. Auch die Abschaffung der Studiengebühren findet sich im Grünen Wahlprogramm. Gratis sollen künftig auch Meisterprüfungen sowie das Nachholen der Matura sein. Außerdem wollen die Grünen eine Abschaffung der Wehrpflicht.

FPÖ-Jugendsprecher Manfred Haimbuchner sieht vor allem die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik als Hauptthemen. Wie SPÖ und Grüne sind auch die Freiheitlichen für ein Aus der Studiengebühren, die Gesamtschule lehnt man hingegen ab. Bei der Lehre plädiert er für mehr Durchlässigkeit nach oben und will die Matura auch für Lehrlinge öffnen. Laut Wahlprogramm ist es auch ein besonderes Anliegen, Jugendliche vor "Alkohol-, Nikotin- und Drogenmissbrauch zu schützen." Darüber hinaus sei Jugendarbeitslosigkeit "mit allen zu Gebote stehenden Mitteln" zu bekämpfen.

Das BZÖ, das bisher noch kein Wahlprogramm präsentiert hat, steht laut Auskunft aus der Parteizentrale für eine "Ausbildungsgarantie für alle österreichischen Jugendlichen", einen "Uni-Scheck" für einen "sicheren Hochschulzugang" und fordert eine Lehre mit kostenloser Matura. Weitere gewünschte Punkte sind u.a. die Führerscheinausbildung in der Schule, Vereinheitlichung des Jugendschutzgesetz und ebenfalls die Abschaffung der Wehrpflicht.

Auch die bisher nicht im Nationalrat vertretenen Kleinparteien schielen auf die Jungen. Das Liberale Forum will wie SPÖ und Grüne eine Abschaffung der Studiengebühren, außerdem tritt es wie auch die Grünen für ein Fallen der Wehrpflicht ein. Die Liste Fritz Dinkhauser fordert unter anderem, den Hauptschulabschluss kostenlos nachholen zu können, auch der Kindergarten soll kostenlos werden. Letzteres verlangt auch die KPÖ, die ebenfalls für ein Aus der Studiengebühren eintritt. Mit einem besonderen Angebot warten Die Christen auf: Sie verlangen etwa, "dass keine Steuergelder dafür vergeudet werden, Kinder und Jugendliche zu Unzucht und sexuell ausschweifendem Lebenswandel anzuleiten", wie dies durch den Sexualkundeunterricht geschehe.

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